ESDK

Nachricht 04. August 2014

"Ehrenamtliche in der Seelsorge gewinnen zunehmend an Bedeutung"

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Ralf Denkers (vorne, 2. von links) im Festgottesdienst zu seiner Verabschiedung. Foto: Andrea Hesse

Ralf Denkers wurde in den Ruhestand verabschiedet

„Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ – dieser Satz aus dem 2. Korintherbrief begleitete Pastor Ralf Denkers sein Leben lang. In der Kapelle des Annastifts wurde der Landeskirchliche Beauftragte für den Ehrenamtlichen Seelsorgedienst im Krankenhaus jetzt in den Ruhestand verabschiedet; mit sehr persönlichen Worten blickte Martin Bergau, Direktor des Zentrums für Seelsorge, dabei auf ein langes Berufsleben zurück, das geprägt war durch diesen Satz aus dem Korintherbrief.

Aufgewachsen in der Kohlenpottstadt Herne machte Ralf Denkers frühe prägende Erfahrungen in einer baptistisch-freikirchlichen Gemeinde, bevor er das Studium der Theologie und Germanistik begann. Berufliche Stationen führten ihn später ins Gemeindepfarramt und in die Studienleitung in Loccum, bevor er im hannoverschen Oststadtkrankenhaus die Verantwortung für die Klinikseelsorge übernahm und als Lehrsupervisor für die Klinische Seelsorgeausbildung tätig wurde. Immer, so Martin Bergau, sei Ralf Denkers dabei auf der Suche nach der befreienden Kraft des Evangeliums gewesen, habe die Verbindung von Seelsorge und Verkündigung in praktischer Hinwendung zum Menschen gelebt: „Du hast Menschen den Freiraum gegeben, eigene Ressourcen wiederzufinden.“

Das eigene Lernen und das Lehren seien im beruflichen Leben von Ralf Denkers immer Hand in Hand gegangen, erinnerte Martin Bergau in seinen Abschiedsworten. So habe er auch in der Arbeitsgruppe im Zentrum für Seelsorge, die sich mit dem Aufbau einer Seelsorgeausbildung für Ehrenamtliche in Gemeinden und Einrichtungen befasst, maßgebliche Impulse gegeben – eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger wird auf dieser Basis aufbauen können.

Die erweiterte Perspektive und Aufgabenstellung, die mit der landeskirchlichen Beauftragung in der Nachfolge von Ralf Denkers verbunden ist, lässt sich auch am Zuschnitt der Stelle im Zentrum für Seelsorge ablesen: Die Konzeptionierung der Grundausbildung von Ehrenamtlichen in der Seelsorge sowie das Qualitätsmanagement und die Qualitätssicherung für diese Ausbildung haben hier Priorität. „Die Ausbildung von Ehrenamtlichen in der Seelsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur im Krankenhaus“, ist auch Ralf Denkers überzeugt. „Was über Jahre bewährte Praxis im ESDK war und ist, lässt sich auch für andere Bereiche fortentwickeln – das gilt insbesondere für die Gemeindeseelsorge.“

Aufbauend auf der Basisarbeit von Ralf Denkers wird es auch um eine enge Kooperation mit den weiteren Fachrichtungen von Seelsorge und Beratung und um die Vernetzung mit innerkirchlichen Anbietern von Weiterbildung für Ehrenamtliche sowie Freiwilligenagenturen gehen.