„Sehnsucht und Seele – oder: was voranbringt im Leben“: Unter diesem Titel stand ein Vortrag von Pastor Dietmar Vogt, den er während der Frühjahrstagung der Männer-AG des Sprengels Ostfriesland-Ems in Rechtsupweg hielt. Pastor Vogt, im Zentrum für Seelsorge verantwortlich für das Arbeitsfeld Personzentrierte Seelsorge, nahm das Jahresthema der Männerarbeit im Sprengel als Grundlage für sein Referat: „Und ob ich schon wanderte ... (Psalm 23) – sich von seiner Sehnsucht finden lassen“.
Eine Reihe von Fragen hatten die Männer, die in Rechtsupweg zur Tagung zusammenkamen, Dietmar Vogt bereits im Vorfeld gestellt: Was macht meine Seele krank? Wonach sehnt sie sich? Wie komme ich aus dem Kreisen um ein Problem heraus und zu ressourcenorientierten Lösungsstrategien? Wie begegnen mir Männer im Unterschied zu Frauen? Wie gehen Männer mit dem Scheitern oder Zerbrechen von Wünschen um? Leiden wir, leidet unsere Gesellschaft darunter, dass die multimediale Welt uns suggeriert, wir würden ständig etwas verpassen?
„Gerade uns Männern, die wir ja gerne ganz schnell vorzeigbare Lösungen haben wollen, möchte ich Mut machen, miteinander echt, wertschätzend und akzeptierend umzugehen“, ermunterte Dietmar Vogt die rund 30 Männer, die seinem Vortrag folgten. „Das ist eine durchaus erlernbare Haltung, die uns und anderen hilft, die Problem- und Konfliktzonen unseres Lebens zu verlassen. Kontakt zur Seele, zum Leben, zum Sinn des Lebens wird so möglich.“ Für eine solche Haltung stehe Carl Rogers, der US-amerikanische Psychologe und Psychotherapeut, auf dessen Erkenntnisse sich die Personzentrierte Seelsorge bezieht. „Er steht für all das, was ich sagte: Wertschätzung, Echtheit und Akzeptanz, Begegnung und Entwicklung sind möglich.“
Nach dem Referat tauschten sich die Männer in Murmelgruppen zu den von ihnen gestellten Fragen aus, bevor eine Diskussion in großer Runde den Abend beschloss.