Hintergrund

Gemeindeseelsorge profitiert

Die Seele im technischen Zeitalter: oft übersehen oder gar ausgeblendet, weil alles Sichtbare sich in den Vordergrund drängt. Oft rückt „die Seele“ erst dann wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit, wenn sie erkrankt. Als „Psyche“ ist sie dann Gegenstand der Psychotherapie oder Psychiatrie. Seelsorge versucht, die Seele (hebräisch näfäsch: das Leben) zur Sprache zu bringen, auch bevor sie ein „Fall“ für eine Therapie wird. Immer ist Gott dabei. Manchmal ergibt sich auch ein Gespräch mit ihm. Beratung und Supervision können als besondere Formen der Seelsorge mit eigenen Methoden in besonderen Kontexten bezeichnet werden.

Das Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) ist einer solchen christlichen, protestantischen Seelsorge verpflichtet. Die tägliche Arbeit wird von den Mitarbeitenden des ZfSB geleistet, geleitet von Angela Grimm als Direktorin. Das Kuratorium des Zentrums wiederum berät und entscheidet – zusammen mit der Direktorin – über die Grundsätze der Arbeit, zu denen die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung, die Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Gremien der Landeskirche Hannovers und die Beteiligung am öffentlichen Diskurs über Seele und Psyche, Seelsorge und Psychotherapie gehören. Darüber hinaus verantwortet das Kuratorium die inhaltlichen, personellen und finanziellen Regelungen für die Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote des ZfSB.

Um diese Aufgaben kompetent erfüllen zu können, ist das Kuratorium mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher kirchlicher Arbeitsfelder (Diakonisches Werk in Niedersachsen, Landeskirchenamt, Sprengel, Kirchenkreis, Kirchengemeinde), der theologischen Wissenschaft und aus dem Bereich Psychotherapie/Supervision besetzt.

Dr. Ralph Charbonnier
Theologischer Vizepräsident des Landeskirchenamtes

Das Kuratorium

  • Oberkirchenrätin Anja Garbe (Vorsitz)
  • Oberkirchenrat Frank Christian Brosch (stv. Vorsitz)
  • Superintendent Christian Berndt, Landessynode
  • Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Bischofsrat
  • Superintendentin Dr. Andrea Burgk-Lempart
  • N.N., Theologische Fakultät
  • Oberkirchenrat Helmut Aßmann 
  • Direktorin Angela Grimm, Zentrum für Seelsorge und Beratung (beratend)

Stellvertretung

  • Dr. Dirk Häger, Landessynode 

ZfSB verabschiedet ein Schutzkonzept

Das Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) sieht das Anliegen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, mit Hilfe von Schutzkonzepten einzelne Personen oder Personengruppen vor Übergriffen aller Art zu schützen, auch als eigene Aufgabe an. Als Angehörige eines Fachinstitutes für Seelsorge und Beratung engagieren sich die Mitarbeitenden dafür, die zu vermittelnden Werte und eine theologisch verortete Grundhaltung für seelsorgliches und beratendes Arbeiten auch im eigenen Haus bestmöglich zu leben. Vor diesem Hintergrund hat die Dienstkonferenz des ZfSB am 16.12.2022 ein Schutzkonzept verabschiedet.

„Neben der Vermittlung von Fachlichem bzw. Inhaltlichem und Methodischem regen wir zur Formulierung einer Haltung an, die Ausdruck unserer theologischen Basis ist, und versuchen, diese auch selbst zu leben“, haben die Mitglieder der Dienstkonferenz in einer Präambel zum Schutzkonzept festgehalten. „Bestmöglicher Schutz aller Beteiligten trägt zu bestmöglicher Seelsorge und Beratung bei, die sich der Sache Gottes verpflichtet weiß“, heißt es weiter.

Die Erarbeitung des Schutzkonzeptes durch eine Steuerungsgruppe und die Dienstkonferenz war mit einem intensiven Diskussionsprozess verbunden, in dem die eigene Haltung gegenüber Grenzverletzungen, Übergriffen und sexualisierter Gewalt zur Sprache kam und nach notwendigen Konsequenzen für die eigene seelsorgliche, beraterische, supervisorische und coachende Arbeit gefragt wurde. Begleitet wurde dieser Prozess durch die landeskirchliche Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt. Dabei wurde deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Arbeits-, Lehr- und Lernerfahrungen, mit Seelsorge- und Ratsuchenden, mit Supervisand:innen und Coachees sowie in der Fort- und Weiterbildung fortgesetzt werden muss, um selbst ein lernendes System im lernenden System Kirche zu bleiben. Im Abstand von zwei Jahren oder aus gegebenem Anlass wird daher das Schutzkonzept überarbeitet, um aktuelle Erfahrungen einfließen zu lassen und fehlende Aspekte zu ergänzen.

Rechts finden Sie das Schutzkonzept mit Anhängen zum Download.