Weiterbildung schließt eine Lücke

Nachricht 26. November 2019

Spiritual-Care-Weiterbildung von ZfS und EEB wird fortgesetzt

„Am Thema und am Konzept von Spiritual Care kommen wir nicht mehr vorbei – im Krankenhaus, im Altenheim und auch in der ambulanten Versorgung“, sagt Anja Garbe. „Mit dieser Weiterbildung schließen wir als evangelische Kirche eine Lücke für unsere Mitarbeitenden und ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, so verschiedene Menschen an einen Tisch zu bekommen.“

Mit Freude blickt Garbe, Leiterin des Pastoralklinikums im Zentrum für Seelsorge, auf die berufsübergreifende Fortbildung „Spiritual Care“ zurück, die von Januar bis Oktober in Hannover und Hildesheim stattfand und von der Hanns-Lilje-Stiftung gefördert wurde. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten die zertifizierte Weiterbildung, drei weitere erhielten Teilnahmebestätigungen. Die insgesamt sieben Weiterbildungsmodule waren im Vorfeld in einer Kooperation von Zentrum für Seelsorge und Evangelischer Erwachsenenbildung (EEB) Niedersachsen in einem intensiven Prozess für das Pilotprojekt entwickelt worden.

Spiritual Care wird zur Basis

„Zu Beginn dieser Weiterbildung war Spiritual Care nur ein Teilstück für mich. Jetzt ist es zur Basis geworden, quasi das Herz für die Hospizbewegung“, sagte Silke Baldewein-Schulze vom Hospizverein Hameln zum Abschluss der Weiterbildung. Bereichernd wirkte unter anderem die bunte Zusammensetzung der Gruppe, die über einen Zeitraum von zehn Monaten gemeinsam lernte: Mitarbeitende in der Palliativpflege und aus stationären Hospizen, Hospiz-Koordinatorinnen, Seelsorgerinnen und Seelsorger aus Krankenhäusern und der Gemeindearbeit, eine buddhistische Mitarbeiterin eines SAPV-Teams (SAPV = Spezialisierte ambulante Palliativ Versorgung) und zwei Ehrenamtliche aus Besuchsdienst und Kirchengemeinde profitierten von den Erfahrungen der jeweils anderen Arbeitsfelder und brachten ihre eigenen Erfahrungen ein. Auch über die Grenzen der hannoverschen Landeskirche hinaus fühlten sich Interessierte angesprochen: Die Teilnehmenden kamen aus Niedersachsen, Hessen und Bayern.

Gemeinsam mit Friederike Busse, im Zentrum für Seelsorge verantwortlich für Seelsorge und Fortbildung im Gesundheitswesen, und Susanne Sander von der EEB leitete Anja Garbe die Weiterbildungsmodule, die von einer Reihe von Fachleuten mit Inhalt gefüllt wurden: Als Referentinnen und Referenten waren unter anderem ein Oberkirchenrat der EKD, der Geschäftsführer eines diakonischen Krankenhauses, eine Palliativmedizinerin, ein muslimischer Arzt und eine evangelische Seelsorgerin und Lehrsupervisorin für Pastoralpsychologie beteiligt.

Vielseitig waren auch die Inhalte der Weiterbildung: So befasste sich die Gruppe mit der Wahrnehmung spiritueller Bedürfnisse bei sich selbst und anderen, mit ethischen Fragen (Was ist „gutes“ Sterben?), mit nonverbaler und paraverbaler Kommunikation, mit Gesprächsführung, interreligiöser Seelsorge und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Nachfolgekurs "Spiritual Care" im Jahr 2021

Ein wiederum berufsübergreifender Nachfolgekurs „Spiritual Care“ für maximal 16 Teilnehmende ist für das Jahr 2021 geplant; die Ausschreibung dieser Weiterbildung erfolgt 2020.

„Danke, wir pflegen die Gemeinschaft, ungleich – wie wir alle sind. Und: Das wir Ressourcen haben, das weiß jedes Kind!“, sangen die Absolventinnen und Absolventen am letzten Tag der Spiritual-Care-Weiterbildung gemeinsam ein selbst geschriebenes Lied, das sie mit einem großen Dank an die drei Kursleiterinnen verbanden.