Seelsorge im Verborgenen

Nachricht 21. Dezember 2017
Vitrine LKA
"Seelsorge geschieht meist im Verborgenen": ZfS-Direktor Martin Bergau vor der Vitrine des ZfS. Foto: Gunnar Schulz-Achelis

Guckkasten im Landeskirchenamt ermöglicht Einblicke

Mehr als 100 Holzwürfel, ein riesiger QR-Code, eine Glaskugel, die ihren Ruhepunkt auf einem geschwungenen Bogen gefunden hat: Ungewöhnliche Motive sind jetzt in sieben Vitrinen im Landeskirchenamt zu sehen. Insgesamt 19 übergemeindliche Werke und Einrichtungen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers präsentieren sich hier das ganze Jahr 2018 hindurch. Den Anfang machte, gemeinsam mit weiteren Einrichtungen, das Zentrum für Seelsorge (ZfS): Eine der Vitrinen im Erdgeschoss ist der Seelsorge gewidmet.

Auch wenn die Vielfalt der Arbeitsfelder in der Seelsorge groß ist – 20 von ihnen arbeiten gemeinsam unter dem Dach des Zentrums für Seelsorge – treten sie mit ihrer Arbeit doch selten in die Öffentlichkeit. Seelsorge sei etwas Intimes und geschehe meist im Verborgenen, sagte ZfS-Direktor Martin Bergau in dieser Woche beim Eröffnungsrundgang durch die Flure des Landeskirchenamtes. Die von AIDS-Pastor Axel Kawalla und Öffentlichkeitsreferentin Andrea Hesse gestaltete Vitrine des ZfS spiegelt dies wider: Lediglich kleine, von hinten beleuchtete Gucklöcher geben den Blick ins Innere und auf verschiedene Thesen zur Seelsorge frei. „Wenn ich dein Ohr nur habe, finde ich schon mein Wort“, der berühmte Satz von Karl Kraus ist dort zu finden; oder Ralf Denkers‘ hintergründige Aussage „Wo Ärger liegt, ist Gold vergraben“. Am auffälligsten ist eine Szenerie rund um einen Notfallseelsorger im Einsatz – Notfallseelsorge werde in der Öffentlichkeit sehr deutlich wahrgenommen und trage in hohem Maße zum positiven Bild von Kirche bei, erklärte Martin Bergau dazu.  

„Die Vitrinen gewähren Einblicke, Durchblicke und Ausblicke“, sagte auch Arend de Vries, Vizepräsident des Landeskirchenamtes, in seinen Eröffnungsworten. Für die Vitrine des ZfS trifft dies in besonderem Maße zu: Wer dicht herantritt und in den Guckkasten schaut, kann einen Eindruck von Seelsorge mitnehmen. Die Ausstellung im Landeskirchenamt an der Roten Reihe in Hannover ist montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 15 Uhr zu sehen.