Drinnen oder draußen – eine Frage der Perspektive

Nachricht 10. Februar 2020

4. Werkstattheft zum Thema „Seelsorge und Inklusion“ ist erschienen

„... und raus bist du!“ – vielleicht kennen Sie diese Zeile noch aus Ihrer Kindheit? Für viele Menschen beschreibt sie die ganz reale Lebenswirklichkeit: Sie sind anders als die Mehrheit, die die Norm vorgibt, und müssen deshalb häufig unter Bedingungen leben, die ihren Bedürfnissen nicht entsprechen.

„... und raus bist du!“ – die Angst vor dieser Erfahrung prägt auch das Leben vieler Menschen, die sich selbst als völlig „normal“ betrachten. Lieber nicht auffallen, Fehler vermeiden, Störendes draußen lassen – dieses Bemühen kann die einengende Konsequenz sein.

Kann Inklusion das Draußen in ein Drinnen verwandeln? Und was kann Seelsorge dazu beitragen? Diesen Fragen widmete sich ein Fachtag des Zentrums für Seelsorge im Mai 2019. Professorin Dr. Hanna Löhmannsröben vom Fachbereich Inklusionspädagogik der Universität Potsdam führte mit einem Impulsreferat in die Thematik ein; Petra Eickhoff-Brummer, landeskirchliche Beauftragte für Systemische Seelsorge, betrachtete die notwendigen Faktoren für eine gelingende inklusive Seelsorge aus systemischer Sicht. Der Fachtag bot darüber hinaus Raum für den kreativen Austausch und ermöglichte konkrete Erfahrungen des Drinnen und Draußen jenseits der rein kognitiven Wahrnehmung – (Nicht-)hören, (Nicht-)sehen und (Anders-)wahrnehmen.  

Das jetzt erschienene Werkstattheft, das vierte, das vom Zentrum für Seelsorge herausgegeben wurde, dokumentiert die Vorträge, Diskussionen und Workshops des Fachtages; darüber hinaus auch den Dunkelgottesdienst, der die Veranstaltung abschloss. Das Werkstattheft finden Sie HIER zum Download; einzelne gedruckte Exemplare senden wir auf Anfrage an Gabriele.Bahr@evlka.de gerne zu.

Prof. Dr. Hanna Löhmannsröben eröffnete den Fachtag mit einem Impulsvortrag. Foto: Andrea Hesse