
„Unsere Einsatzzahlen bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau – trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2020“, sagt Joachim Wittchen, landeskirchlicher Beauftragter für die Notfallseelsorge (NFS) am Zentrum für Seelsorge und Beratung in Hannover. Er stellte jetzt die Zahlen des Jahres 2020 vor: In insgesamt 1.638 Einsätzen leisteten Seelsorgerinnen und Seelsorger Hilfe im Notfall. 1.337 dieser Einsätze und damit mehr als 81 Prozent fanden im sogenannten innerhäuslichen Bereich statt.
„Wie auf vielen anderen Feldern auch, wurde und wird unsere Arbeit durch die Covid-19-Pandemie erschwert“, berichtet Wittchen. „Die Maske und der notwendige Abstand schaffen in einer Begleitungssituation eine große Distanz zwischen uns und den Betroffenen.“ Fast immer würden die Sicherheitsmaßnahmen jedoch akzeptiert; ihm selbst seien keine Fälle von Ablehnung bekannt.
Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sei ein Rückgang bei den Alarmierungen der Notfallseelsorge festgestellt worden, berichtet Wittchen weiter: „Wir wurden nur dann gerufen, wenn es als absolut dringlich angesehen wurde. Sicher hatte das damit zu tun, dass Leitstellen, Rettungsdienste und Polizei nicht zusätzliche Menschen einer möglichen Ansteckung aussetzen wollten – zu diesem Zeitpunkt wussten wir alle ja noch wenig über das Virus.“ Der Rückgang der Einsatzzahlen wurde im Laufe des Jahres wieder aufgeholt: Die Summe der 2020 erfassten Einsätze bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre 2016 bis 2019.