Foto: Andrea Hesse

„Seelsorge kann Bilder verändern“

Nachricht 03. September 2018

Einführung von Direktorin Angela Grimm

Um Offentheit für Veränderung und Entwicklung bat Angela Grimm in ihrer Predigt. Foto: Andrea Hesse

„Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören“ – mit dieser Zeile aus Jesaja 50 leitete Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg die Einführung von Angela Grimm in das Amt der Direktorin des Zentrums für Seelsorge (ZfS) ein. Das ZfS sei ein Ort, an dem das Hinhören systematisch gestärkt werde: Hier gebe es Ohren, die spezialisiert darauf seien, auch die leisen Töne zu hören. „Das Zentrum für Seelsorge ist eine Hörschule für das ganze Land“, betonte Wendebourg, Leiterin des Personalreferats im Landeskirchenamt.

Am 1. August hatte Angela Grimm, zuvor 13 Jahre lang Superintendentin im Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Harlinger Land, die Leitung des Zentrums für Seelsorge übernommen; im Juni war Gründungsdirektor Martin Bergau in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit Angela Grimm sei die Richtige in das 2014 gegründete ZfS gekommen, betonte Nicola Wendebourg: Schon als junger Pastorin sei ihr eine besondere Eignung für die Seelsorge bescheinigt worden, darüber hinaus auch ausgeprägte Leitungskompetenz. Beides werde in der neuen Aufgabe gebraucht, so Wendebourg: „Hier im Zentrum für Seelsorge gibt es keine Monokultur der Ohren – hier gibt es ganz verschiedene Töne und ganz verschiedene Farben und es braucht eine ordnende Hand, damit ein schönes Muster entsteht.“ Auch durch ihre Ausbildung zur Supervisorin und KSA-Kursleiterin habe die Direktorin sich für ihre Aufgabe qualifiziert. „Sie sind die Richtige – Sie brennen für diese Aufgabe“, betonte denn auch Oberkirchenrat Dr. Friedrich Ley, Vorsitzender des Kuratoriums des ZfS.

Seelsorge, Beratung und Supervision hätten die Kraft, Bilder zu verändern, betonte Angela Grimm in ihrer Predigt – innere und äußere Bilder vom Menschen, von der Gemeinschaft. Das Zentrum für Seelsorge sei so etwas wie ein Lackmuspapier der Gesellschaft, ein Indikator, der gesellschaftliche Veränderungen anzeige. In Anlehnung an die luftigen jüdischen Laubhütten bat sie alle Mitarbeitenden des ZfS darum, Fenster, Türen und auch das Dach offenzuhalten für Veränderung und Entwicklung.  

„Sie haben es hier mit Menschen zu tun, die sich auf Sie freuen und die gespannt auf Sie sind“ – herzliche Worte fanden Anja Garbe und Anita Christians-Albrecht stellvertretend für alle Mitarbeitenden des ZfS. Auch sie betonten die Verschiedenheit der Menschen im Haus – „Querköppe“ inklusive. Für eine freie Übersetzung des Grußwortes ins Platt und damit für viel Heiterkeit sorgte Anita Christians-Albrecht – heimische Töne für Angela Grimm, die in Ostfriesland aufwuchs.

Einen Gruß der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie (DGfP) überbrachte deren 2. Vorsitzender Andreas-Kunze Harper, im ZfS verantwortlich für die Kultursensible Seelsorge: In der Fachgesellschaft gebe es eine hohe Aufmerksamkeit für das Zentrum für Seelsorge. „Wir nehmen wahr, wie hier Seelsorgelinien zusammenwachsen“, betonte Kunze-Harper.