„Menschen, die fast oder ganz taub sind, brauchen Gebärdensprache, um am kirchlichen Leben teilnehmen zu können“, sagt Pastorin Christiane Neukirch. „Es ist absolut notwendig, ihnen kirchliches Leben in all seinen Formen in ihrer eigenen Sprache zu vermitteln.“
Christiane Neukirch ist Beauftragte für Gebärdensprachliche Seelsorge in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, auf deren Gebiet etwa 3.000 gehörlose Gemeindemitglieder leben. Ihre Sprache ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Mithilfe dieser visuell aufgebauten Sprache vermitteln geschulte Pastorinnen und Pastoren kirchliche Inhalte und ermöglichen damit Teilhabe am Gemeindeleben: „Kirche inklusiv“, wie Christiane Neukirch es nennt. „Bei einer steigenden Zahl von hörgeschädigten Menschen müssen Pastorinnen und Pastoren ebenso wie alle anderen kirchlich Mitarbeitenden auf die speziellen Angebote der Gebärdensprachlichen Seelsorge zurückgreifen können“, betont die landeskirchliche Beauftragte.
Um die Angebote ihres Arbeitsfeldes bekannt zu machen, hat Christiane Neukirch in Zusammenarbeit mit anderen Pastorinnen und Pastoren der Gebärdensprachlichen Seelsorge in Niedersachsen und Bremen ein Faltblatt entwickelt, das jetzt unter dem Titel „Kirche inklusiv! Augen hören, Hände reden“ erschienen ist. Der farbenfrohe Flyer stellt die Unterstützungsmöglichkeiten für inklusive Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen vor, informiert über Gebärdenworkshops und Beratungsbesuche, zeigt die Möglichkeiten der Vernetzung mit bestehenden Gebärdengemeinden auf und nennt Kontaktadressen für Niedersachsen und Bremen. Auch für die inklusive Gestaltung von Gemeindebrief und Webseite gibt es Hinweise: Die Seite der Evangelischen Gebärdenkirche in Niedersachsen (www.gl-kirche.de) bietet sogenannte Gebärdenspots zum Download an.
Das Faltblatt „Kirche inklusiv! Augen hören, Hände reden“ steht zum Download auf der Seite der Gebärdensprachlichen Seelsorge bereit; hier sind auch die Kontaktdaten von Christiane Neukirch zu finden. Gerne steht sie für Fragen und Informationen zur Verfügung. In gedruckter Form wird das Faltblatt über die Pastorinnen und Pastoren der Evangelischen Gebärdenkirche verteilt.