Der Gottesdienst ist zu Ende. Am Ausgang bricht es aus einer Frau heraus: „Mein Mann ist so krank.“ „Auf solche Situationen sind wir erst einmal nicht vorbereitet“, sagt ein Teilnehmer eines Kurses in der Prädikantenausbildung, in dem es um Gespräche zwischen Tür und Angel geht. „Aber die Menschen sprechen uns als Seelsorgerinnen und Seelsorger an – und selbst wenn wir Prädikanten keinen Auftrag für Seelsorge im engeren Sinne haben, müssen wir doch verantwortlich mit den Menschen umgehen können.“
„Gespräche an der Kirchentür: Für Hauptamtliche wie für Ehrenamtliche im Predigtdienst ist die Begegnung an der Kirchentür eine wichtige Nahstelle zwischen Verkündigung und Seelsorge“, sagt Pastorin Petra Eickhoff-Brummer vom Zentrum für Seelsorge. „Vor diesem Hintergrund ist die Schulung für diese Gesprächssituationen mittlerweile bewusst in die Prädikantenausbildung integriert worden.“
Eine Reflexion über die Chancen und Grenzen der Gesprächssituation, Rollenspiele und das Erkennen von Interventionsmöglichkeiten, all das steht auf dem Programm. Das Zentrum für Seelsorge mit seinen Fachkräften ist dabei ein verlässlicher Kooperationspartner für den Lektoren- und Prädikantendienst der Landeskirche. „Wir können gezielt auf die Bedarfe reagieren und vermitteln kompetente Dozentinnen und Dozenten“, sagt Martin Bergau, Direktor des Zentrums für Seelsorge.
Nach einem intensiven Schulungswochenende in Bad Bederkesa unter der Leitung von Pastorin Petra Eickhoff-Brummer sind die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden mit dem Erreichten: „Ich fühle mich jetzt besser gerüstet“, sagt eine Teilnehmerin im abschließenden Feedback.