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Foto: Andrea Hesse

Ein Quantum Trost

Nachricht 03. Mai 2015

Vom Getrostsein und Trösten in der Krankenhausseelsorge

Was kann Menschen heute Trost und Halt geben in aufreibenden Kämpfen um das Leben? Und was gibt uns selbst als sterblichen Christenmenschen körperlich und seelisch Kraft, wenn wir unterwegs sind mit Menschen in Krankheit und Krisen?

„Ein Quantum Trost“: Titel von James-Bond-Filmen sind nicht nur mediale Eyecatcher, sondern immer auch gesellschaftliche Zeitansagen. Bond ist „ein Mann, der sich in einer moralisch komplexen und oft zynischen Welt zurechtzufinden hat, während er versucht, seiner Überzeugung von Gut und Böse treu zu bleiben.“ (Paul Haggis, Drehbuchautor) Auch ein Held wie 007 braucht also seinen Glauben, der ihm gegen Böses Kraft gibt, der ihn hält und tröstet.

Im Rahmen ihrer Jahrestagung 2015, die im September unter dem Titel "Ein Quantum Trost" in Springe stattfindet, wollen die Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger gemeinsam dem nachspüren, wie sie in der Krankenhauseelsorge unter den gegenwärtigen Bedingungen im Gesundheitswesen Trost finden und Trost spenden können. "Dafür freuen wir uns auf Jörg Jeremias, der als profunder Exeget mit uns auf biblische Spurensuche nach den Quellen des Trostes – zum Nehmen und zum Geben – gehen wird", sagt Cord Muckelberg, landeskirchlicher Beauftragter für die Krankenhausseelsorge.

„Menschen zu trösten ist zentrale Aufgabe christlicher Seelsorge ... Trost bezeichnet eine Beziehungsweise, die sich in der Begegnung, im Mit-sein und Gegenüber-sein der Menschen bewahrheitet und bewährt.“ (Helmut Dorra) Sich selbst in Beziehung zum Nächsten, im existenziellen Atem- und Grundrhythmus des Lebens neu und bewusst wahrzunehmen – auch ganz leiblich (K. D.Moritz) – dazu lädt die Jahrestagung 2015 in unterschiedlichen Ansätzen ein. In festen Gruppen, stets im Blick auf den Klinikalltag der Seelsorgenden, werden die Beiträge vertieft. Im Gespräch mti Oberkirchenrätin Susanne Kruse-Joost und Martin Bergau, Direktor des Zentrums für Seelsorge, wird es um aktuelle Entwicklungen gehen; ein weiterer Schwerpunkt der Tagung liegt auf der Frage nach den sich weiter verändernden Arbeitsbedingungen für Seelsorge in (kommerziellen) Organisationen, die sich ökonomisch in harten Rationalisierungs- und Wettbewerbsprozessen befinden.