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Foto: Andrea Hesse

Erste Hilfe für die Seele

Nachricht 28. Juni 2015

Matthias Stalmann wird Beauftragter für Notfallseelsorge im Sprengel Hannover

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Pastor Matthias Stalmann

Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann führt am 1. Juli Pastor Matthias Stalmann als Beauftragten für Notfallseelsorge (NFS) im Evangelisch-lutherischen Sprengel Hannover in sein Amt ein. Stalmann wird neben Pastor Tim Kröger als weiterer Beauftragter in diesem Sprengel tätig sein, ebenfalls im Umfang einer viertel Stelle. Der Gottesdienst beginnt um 17.30 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, Rote Reihe 8, in Hannover.

„Die Notfallseelsorge hat einen hohen Stellenwert. Sie wird von den Leitstellen der Feuerwehren und Rettungsdienste alarmiert, wenn Menschen nach einem Unfall, einem Unglück oder einer Gewalttat betreut werden müssen. Sie wendet sich den Betroffenen unabhängig von deren Weltanschauung oder religiöser Zugehörigkeit zu. Notfallseelsorge hilft, die Betroffenen zu stabilisieren in einer Situation, in der nichts mehr so ist, wie es eben noch war. Sie ist erste Hilfe für die Seele", betont die Landessuperintendentin die Wichtigkeit des Arbeitsfeldes.

Matthias Stalmann ist seit Juni 2004 als Gemeindepastor in den Kirchengemeinden Großgoltern und Stemmen, der Kapellengemeinde Göxe sowie seit 2012 als Seelsorger in den Seniorenheimen in Barsinghausen im Kirchenkreis Ronnenberg tätig. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Göttingen absolvierte er sein Vikariat von 1994 bis 1996 in der Kirchengemeinde Wietze im Kirchenkreis Celle. 1996 wurde er nach einer kurzen Tätigkeit in der Lobetalarbeit in Celle Helfer im Pfarramt für das Projekt „Besuchende Kirche für pflegende Angehörige“ im Kirchenkreis Celle. Zur Notfallseelsorge kam Stalmann über die ehrenamtliche Polizeiseelsorge im Kirchenkreis Celle. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er an dem Notfallseelsorge-Einsatz beim ICE-Unglück in Eschede am 3. Juni 1998 beteiligt. Als einer der ersten Seelsorger war er am Unglücksort und kümmerte sich in der Zeit danach intensiv um die Nachbetreuung der Einsatzkräfte. Ab September 1998 war Stalmann Mitarbeiter in der nach dem ICE-Unglück eingerichteten „Koordinierungsstelle Einsatznachsorge“ in Celle. Von 1999 an war er als Gemeindepastor in Westercelle tätig, blieb aber mit einer viertel Stelle weiterhin in der Einsatznachsorge. Zusätzlich zur Polizeiseelsorge in Celle übernahm Stalmann die Beauftragung für Notfallseelsorge sowohl im Kirchenkreis Celle als auch im Sprengel Lüneburg bis zu seinem Wechsel nach Großgoltern.

„In meiner Beauftragung möchte ich vor allem in einem kontinuierlichen Kontakt mit den in der Notfallseelsorge tätigen Kolleginnen und Kollegen sein“, beschreibt Stalmann sein neues Aufgabengebiet. „Der fachliche Austausch und die gemeinsame Fortbildung sind wichtige Bausteine dieser Arbeit. Natürlich stehe ich für besonders belastende Situationen auch selbst als Seelsorger zur Verfügung. Als Sprengelbeauftragter kann ich die vor Ort tätigen Seelsorger und Seelsorgerinnen in ihrer Arbeit beraten und unterstützen. Auch das Angebot kollegialer Beratung sowie einer Seelsorge für Seelsorgende sehe ich als eine meiner Aufgaben.“