„Verlassen Sie sich darauf: Sie haben die Kompetenz, um die Krise zu meistern.“ Mit bestärkenden Worten wandte sich Tim Kröger, Beauftragter für Notfallseelsorge im Sprengel Hannover, an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Religionspädagogischen Nachmittags im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen. „Wenn der Notfall in die Schule kommt“, lautete das Thema der Fortbildung, zu der Lehrkräfte verschiedener Schulformen in St. Nikolai Kirchhorst im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen mit Diakoninnen und Diakonen und Ehrenamtlichen zusammenkamen.
Egal welche Art von Krise eine Schule betreffe, vom Mobbing über einen Unfall oder den Tod durch Krankheit bis hin zum Amok, sei es wichtig, vorbereitet zu sein, betonte Tim Kröger mehrfach. Zur Vorbereitung gehöre es, in jeder Schule ein Kriseninterventionsteam einzurichten, Notfallpläne aufzustellen und kontinuierlich zu aktualisieren sowie auf die technischen Voraussetzungen zu achten: Funktioniert die Lautsprecheranlage? Lassen sich Klassenräume von innen abschließen?
„Kleine und große Krisen bringen immer Chaos mit sich – egal ob eine Gruppe, eine Klasse oder die ganze Schule davon betroffen ist“, so Tim Kröger. In dieser Situation sei Nichtstun das Schlimmste, mit dem ersten Schritt, der unternommen werde um die Krise zu beenden, bessere sich dagegen die Situation. Lage ordnen, Systeme vernetzen, Kräfte steuern, Strukturen stützen, Menschen entlasten – das seien die Schritte, die in der akuten Krise gegangen werden müssten. Dabei komme Religionslehrerinnen und -lehrern eine besondere Verantwortung zu: „Sie haben oftmals einen besonderen Zugang zu ihren Schülerinnen und Schülern, der in anderen Fächern nicht aufgebaut werden kann.“ Die Kirche biete zudem Unterstützung von außen und es werde in den Kollegien ebenso wie in der Öffentlichkeit auch erwartet, dass sie im Notfall zu Verfügung stehe. „Wir bringen dafür gute Voraussetzungen mit“, betonte Notfallseelsorger Tim Kröger.
Neben einer guten Vorbereitung und Vernetzung mit inner- und außerschulischen Hilfssystemen plädierte Kröger auch für eine angemessene Informationspolitik rund um einen Notfall: „Nichtwissen verunsichert, und es verunsichert Kinder in besonderem Maße.“ Kurze, sachliche Informationen, die weder verschleiern noch dramatisieren, seien der richtige Weg und würden den Betroffenen helfen, das Geschehen einzuordnen.
„Wenn Sie konkrete, situationsbezogene Fragen zum Notfall in der Schule oder zur Notfallseelsorge haben, komme ich wieder“, versprach der Sprengelbeauftragte zum Abschluss.