„Auf einmal geht alles ganz schnell mit dem Wechsel“, erzählt Pastorin Anja Garbe. Nach fast 14 Jahren als Gemeindepastorin in der hannoverschen Südstadtgemeinde beginnt die 50-jährige Theologin im Oktober ihre Arbeit im Pastoralklinikum im Zentrum für Seelsorge (ZfS) in Hannover. Das Pastoralklinikum verantwortet die Angebote der sogenannten Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA): Diese Ausbildungslinie basiert auf einem erfahrungsbezogenen Lernmodell der Pastoralpsychologie, in dem die seelsorgliche Praxis der Teilnehmenden reflektiert und weiterentwickelt wird.
Schon im Studium, in dem sie eine Reihe von Seminaren in Praktischer Theologie belegte, zählte die Seelsorge zu Anja Garbes besonderen Interessen und Arbeitsschwerpunkten: „Mich und andere Menschen zu sehen, wahrzunehmen und im Namen unseres ‚bewegenden‘ Gottes ein Stück zu begleiten – das interessiert und motiviert mich.“ Nach ihrem Theologiestudium in Göttingen und Tübingen folgte das Vikariat in einer hannoverschen Gemeinde, anschließend ein Sondervikariat im Arbeitsfeld Medien. Während der Expo war sie als Öffentlichkeitsbeauftragte im Christus-Pavillon tätig, weiterhin als persönliche Referentin des damaligen Stadtsuperintendenten an der hannoverschen Marktkirche. „Während der Zeit als Gemeindepastorin hat mich dann vor allem die Fusion von drei ehemals selbständigen Kirchengemeinden zur größten hannoverschen Innenstadtgemeinde beschäftigt“, erzählt die verheiratete Mutter eines knapp 18-jährigen Sohnes. „Gleichzeitig waren mir die Arbeit mit Kindern und die Gespräche mit ganz unterschiedlichen Menschen immer ein besonderes Anliegen.“
Nach mehrjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in der Notfallseelsorge und Grund- und Aufbaukursen in Klinischer Seelsorge begann die Theologin 2014 das Masterstudium Supervision an der Evangelischen Hochschule Freiburg, das sie im Januar 2017 abschließen wird. „Hier konnte und kann ich in Zusammenarbeit, manchmal auch in Abgrenzung zu anderen Fachrichtungen und supervisorischen Konzepten mein eigenes pastoralpsychologisches KSA-Profil schärfen und ermutigend weitergeben“, erklärt sie.
Mit Blick auf ihre neuen Aufgaben im Zentrum für Seelsorge freut sie sich besonders auf die praktische Arbeit in den Aus- und Weiterbildungskursen, die Vertiefung und Weiterentwicklung der Klinischen Seelsorgeausbildung im Team, die Supervisionsarbeit und auf das Zusammenwirken mit den Kolleginnen und Kollegen im ZfS.
„Es sind große Schuhe, in die ich da hineinschlüpfe“, sagt Anja Garbe mit Blick auf ihren Vorgänger im Pastoralklinikum, Pastor Andreas Kunze-Harper. „Ich ziehe sie mit Respekt, Neugier und Freude an.“