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Foto: Andrea Hesse

Psychotherapeuten engagieren sich in der PSNV

Nachricht 22. Juni 2017

Probleme im Übergang zu therapeutischer Behandlung

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Pastor Joachim Wittchen

Mehr als 100 approbierte Psychotherapeutinnen und -therapeuten folgten Anfang Juni der Einladung der Psychotherapeutenkammer Niedersachsens (PKN) zu einer Fachtagung über die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Hauptthema war die Rolle der Therapeutinnen und Therapeuten im Ablauf der Hilfen bei einem Großschadensereignis in Niedersachsen.

Pastor Joachim Wittchen vom Zentrum für Seelsorge informierte die Teilnehmenden der Tagung über die Möglichkeiten und Grenzen der Notfallseelsorge und über die Probleme, im Anschluss an die akute Hilfe den Übergang zu einer eventuell notwendigen psychotherapeutischen Behandlung zu finden. „Dies gilt für Betroffene einer Katastrophe und natürlich auch für die zahlreichen professionellen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die bei und nach einem solchen Ereignis extremen Belastungen ausgesetzt sind“, erklärte der landeskirchliche Beauftragte für Notfallseelsorge. 

Prof. Dr. Christoph Kröger von der Stiftung Universität Hildesheim machte in seinem Eingangsstatement deutlich, dass die PKN seit Jahren engagiert im Landesbeirat zur Psychosozialen Notfallversorgung mitarbeitet. Aktuell gehe es darum, die Tätigkeitsfelder für die Psychotherapeutinnen und -therapeuten näher zu definieren.

Den approbierten Psychotherapeutinnen und -therapeuten kommen innerhalb der Psychosozialen Notfallversorgung in Niedersachsen drei wesentliche Aufgaben zu: die Vernetzung untereinander und mit den anderen Helferinnen und Helfern; die Weiterbehandlung von Opfern und das zügige Bereitstellen von Behandlungsplätzen; die Beratung und Behandlung von Einsatzkräften der PSNV.

In einer Erhebung der PKN aus dem Jahr 2016 hatten sich mehr als 250 niedergelassene und angestellte Psychotherapeutinnen und -thearpeuten dazu bereit erklärt, im Großschadensfall diese besonderen Aufgaben zu übernehmen. Sie wünschen sich unter der Regie ihrer Kammer eine weitere Vernetzung und Regionalisierung und eine Weiterarbeit am Thema.