Spirituelle Kurse für Mitarbeitende im Gesundheitswesen
Die Arbeitsbelastung für Mitarbeitende im Gesundheitswesen hat sich im Laufe der vergangenen Jahre erheblich verstärkt. Die kurze Verweildauer der Patientinnen und Patienten erhöht die Zahl der zu versorgenden Menschen, während gleichzeitig die Zahl der Mitarbeitenden unverändert bleibt oder sogar reduziert wird. Dieser (Zeit-)Druck wirkt sich als körperliche und seelische Belastung aus. Damit verbunden ist die Gefahr des Sinnverlustes und des Burnouts. Die Spannung zwischen den eigenen Wertvorstellungen und dem, was davon verwirklicht werden kann, wird häufig als demotivierend und als Infragestellung der eigenen Persönlichkeit und des Selbstverständnisses und Selbstwertes erlebt.
Menschen, die im Krankenhaus und in der Altenpflege arbeiten, werden tagtäglich mit existenziellen Fragen, Krisensituationen und Leiderfahrungen konfrontiert. Um trostbedürftigen Menschen zur Seite stehen zu können, brauchen sie die Möglichkeit, Kraft zu schöpfen und die eigene Seele zu nähren. Sie brauchen Räume, in denen die Frage nach dem, was ihnen selbst Lebensmut und Hoffnung gibt, zur Sprache kommt und mit dem christlichen Verständnis in Dialog tritt.
Das Zentrum für Seelsorge macht es sich zur Aufgabe, im Wortsinne für die Seele der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zu sorgen und entwickelt Berufsgruppen übergreifende Fortbildungen. In der
besonderen Atmosphäre der evangelischen Klöster der Landeskirche wird Raum gegeben zum Innehalten und zur inneren Sammlung. Das (Wieder-)Entdecken des Glauben als Kraftquelle, die Gestaltung heilsamer Rituale im Alltag und die Reflexion der beruflichen Motivation sind Themen, die mit Elementen aus der Seelsorge, der Supervision und dem Bibliodrama erarbeitet werden. Im Rahmen von „existenziellen Fallbesprechungen“ wird die Aufmerksamkeit auf die religiöse Dimension intensiver berührender Erfahrungen im Berufsalltag gerichtet und die Sensibilität sowohl für die eigenen seelischen Bedürfnisse, als auch für die der Patienten gestärkt.