„Gott, wo soll das enden?“

Nachricht 07. November 2022

Überfälle auf Queer-Personen in der Region Hannover

Pastor Theodor Adam

Erneut hat es in diesen Tagen Übergriffe auf Queer-Personen gegeben, diesmal in der Region Hannover: Zwei schwule Paare wurden in Hannover und Garbsen von Unbekannten angegriffen und verletzt. In Garbsen schlug ein Unbekannter ein homosexuelles Paar an einer Bushaltestelle wegen eines Kusses; in Hannover überfielen zwei Unbekannte einen Mann, der mit seinem Lebenspartner unterwegs war. Sie hielten ihr Opfer fest und schlugen und traten ihm gegen den Kopf, versuchten dabei auch, den Mann auszurauben. Er wurde schwer verletzt.

Theodor Adam, landeskirchlicher Beauftragter für Queer-sensible Seelsorge und Beratung am Zentrum für Seelsorge und Beratung, reagiert auf die Nachricht von der erneuten Gewalt bestürzt. Spontan hat er seine Gedanken notiert.

„Überfälle. Schon wieder. Nun in Hannover. Ich seufze. Gottes Geistkraft seufzt in mir. Mein Seufzen wird zum Gebet. ‚Gott, wo soll das enden?‘ ‚Suche den Frieden und jage ihm nach‘, zieht durch meine Gedanken. Psalm 34,15. ‚Aber es sind doch die anderen, die Unfrieden stiften, uns angreifen! Warum soll ich denn da den Frieden suchen?‘, empöre ich mich. ‚Eben deswegen‘, antwortet Gott. ‚Eben deswegen. Unfrieden gibt es genug!‘ Ich blättere zu dem Psalm in der Bibel. Welch vertraute, gute Worte: ‚Ich will den HERRN loben allezeit, sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.‘ (Vers 2) Und: ‚Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.‘ (Vers 5) Und: ‚Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist.‘ (Vers 9) Dieser Psalm macht Mut, festzuhalten am Guten, durchzuhalten und gerade nicht Böses mit Bösem zu vergelten. Er erinnert an die Kraft, mit der Gott uns segnet, im Abendmahl, in der Gemeinschaft, im Tun des Guten und im Gebet. Und er verheißt: Gott wird mit denen sein, die trotz allem den Weg der Liebe weitergehen. Wohl euch, die ihr auf Gott traut!“

Einladung zur dezentralen Unterstützung

Wer mag, sei herzlich eingeladen zur dezentralen Unterstützung, sagt Theo Adam: „Jeden Abend in dieser Woche um 18 Uhr singen wir, egal, wo wir dann gerade sind, laut oder leise, allein oder mit anderen den Taizé-Kanon: Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht. Auf Dich vertrau´ ich und fürcht´ mich nicht. Auf Dich vertrau´ ich und fürcht´ mich nicht.“