Psychologische Beratung

Begleitung von Menschen in seelischer Not

Zunehmend mehr Menschen – Einzelne, Paare und Familien mit ihren Kindern – sind unter den heutigen kulturellen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen in der Führung und Gestaltung ihres Lebens beträchtlichen Verunsicherungen und Gefährdungen ausgesetzt.
Kirchliche psychologische Beratungsstellen gehören seit mehr als fünf Jahrzehnten zum Kernangebot kirchlicher Arbeit; unter dem Einfluss der Seelsorgebewegung mit ihrem Verständnis von Seelsorge als Beratung wurde und wird die Psychologische Beratung als Teil des seelsorglichen Handelns der Kirche verstanden. Die Beratungsstellen leisten einen wichtigen Beitrag zur Begleitung von Menschen in seelischer Not und in kritischen Lebenslagen. Als unterstützendes und ergänzendes Angebot kirchlicher Seelsorge wie auch als eigenständiges niedrigschwelliges Angebot psychologischer Beratung steht evangelische Lebensberatung allen Ratsuchenden offen, ungeachtet ihrer Kirchenzugehörigkeit oder ihrer religiös-kulturellen Grundorientierung. Sie kooperiert mit Kirchengemeinden und sozialdiakonischen Diensten, ist vernetzt mit anderen kirchlichen Beratungsstellen und hält Kontakt zu unterschiedlichen Hilfeeinrichtungen in ihrer jeweiligen Region.

In den Kirchenkreisen der Hannoverschen Landeskirche arbeiten 31 Lebensberatungsstellen mit mittlerweile neun Nebenstellen, die jeweils etwa zur Hälfte einen Schwerpunkt in der Erziehungsberatung sowie in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung setzen, sich jedoch nicht auf diese Arbeitsfelder beschränken. Die etwa 180 Fachkräfte der Lebensberatungsstellen, die überwiegend in Teilzeit arbeiten, verfügen über eine Grundqualifikation in Psychologie, Sozialpädagogik, Pädagogik oder Theologie sowie über mindestens eine Zusatzqualifikation in Form einer beraterischen, psychotherapeutischen oder supervisorischen Weiterbildung.

In den vergangenen Jahren rückten Gemeindeseelsorge und Lebensberatung in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und Schwerpunktsetzungen als gemeinsames Kernangebot der Kirche zunehmend in den Fokus, wurden in Veranstaltungen und Projekten bewusst miteinander verschränkt. Diesen wichtigen Aspekt evangelischer Lebensberatung betont auch ein Positionspapier der Evangelischen Hauptstellenkonferenz von 2011, das unter anderem auf erwartbare gemeinsame Handlungsfelder speziell im Kasualbereich verweist.

Darüber hinaus erreichen die Lebensberatungsstellen seit einigen Jahren zunehmend Anfragen nach Supervision bzw. nach der Vermittlung von Supervisionskräften. Auch dies ist Ausdruck der Erfahrung, dass psychologische Beratung Teil des die Seelsorge ergänzenden Handelns der Kirche ist, das gleichermaßen Menschen aus dem binnenkirchlichen wie auch aus einem weniger kirchlich geprägten Umfeld erreicht. Viele Menschen verstehen und erfahren das Angebot psychologischer Beratung und Seelsorge als besondere Gestalt einer zugewandten, glaubwürdigen und heilsamen Kirche. Zugleich ist für etliche Ratsuchende die Begleitung durch eine evangelische Beratungsstelle die bisher einzige Begegnung mit der Kirche.
 

Ihr Ansprechpartner

Axel Gerland
Knochenhauerstr. 33
30159 Hannover

Psychologisch-psychotherapeutische Fachleitung
Sozialpsychologe M.A., Psych. Psychotherapeut