Begleitung von Menschen in seelischer Not
Zunehmend mehr Menschen – Einzelne, Paare und Familien mit ihren Kindern – sind unter den heutigen kulturellen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen in der Führung und Gestaltung ihres Lebens beträchtlichen Verunsicherungen und Gefährdungen ausgesetzt.
Kirchliche psychologische Beratungsstellen gehören seit mehr als fünf Jahrzehnten zum Kernangebot kirchlicher Arbeit; unter dem Einfluss der Seelsorgebewegung mit ihrem Verständnis von Seelsorge als Beratung wurde und wird die Psychologische Beratung als Teil des seelsorglichen Handelns der Kirche verstanden. Die Beratungsstellen leisten einen wichtigen Beitrag zur Begleitung von Menschen in seelischer Not und in kritischen Lebenslagen. Als unterstützendes und ergänzendes Angebot kirchlicher Seelsorge wie auch als eigenständiges niedrigschwelliges Angebot psychologischer Beratung steht evangelische Lebensberatung allen Ratsuchenden offen, ungeachtet ihrer Kirchenzugehörigkeit oder ihrer religiös-kulturellen Grundorientierung. Sie kooperiert mit Kirchengemeinden und sozialdiakonischen Diensten, ist vernetzt mit anderen kirchlichen Beratungsstellen und hält Kontakt zu unterschiedlichen Hilfeeinrichtungen in ihrer jeweiligen Region.
In den Kirchenkreisen der Hannoverschen Landeskirche arbeiten 30 Lebensberatungsstellen mit mittlerweile neun Nebenstellen, die jeweils etwa zur Hälfte einen Schwerpunkt in der Erziehungsberatung sowie in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung setzen, sich jedoch nicht auf diese Arbeitsfelder beschränken. Die etwa 180 Fachkräfte der Lebensberatungsstellen, die überwiegend in Teilzeit arbeiten, verfügen über eine Grundqualifikation in Psychologie, Sozialpädagogik, Pädagogik oder Theologie sowie über mindestens eine Zusatzqualifikation in Form einer beraterischen, psychotherapeutischen oder supervisorischen Weiterbildung.