Altenseelsorge

Und wenn sie auch alt werden (Psalm 92, 14)

Wir werden immer älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen und diese Entwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen nach ihrer Verrentung aktiv und gesund noch nahezu ein Drittel ihres Lebens als Lebensabschnitt „Alter“ erleben und gestalten können.

Daneben kann Hochaltrigkeit aber auch Einschränkungen, Krankheiten und Pflegebedarf zur Folge haben und Betroffene und Angehörige auf eine besondere Weise mit der Begrenztheit und Verletzlichkeit des menschlichen Lebens konfrontieren. So stellt der Einzug in ein Pflegeheim heute meistens die letzte Möglichkeit nach Ausschöpfen aller ambulanten, familiären und nachbarschaftlichen Hilfen dar.

Die verschiedenen Facetten des Älterwerdens stellen die Altenseelsorge vor völlig neue Herausforderungen; sie bieten darüber hinaus aber auch hervorragende Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Es gilt, neue Konzepte in Bezug auf die Teilhabe am (kirchlichen) Lebensumfeld, eine senioren- und demenzorientierte Homiletik und die Begleitung im Leben und im Sterben zu entwickeln. Und es ist darüber hinaus wichtig, die Sinn- und Lebensfragen derjenigen, die gerade die Berufs- und Familienarbeit hinter sich gelassen haben, aufzunehmen. Daneben ist auch der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die oftmals nicht verarbeiteten Erfahrungen des II. Weltkrieges bei alten Menschen ihre Spuren in der Seele hinterlassen haben und zu Angst, Unruhe, innerer Leere und auffälligem Verhalten führen.

Die im Arbeitsfeld Altenseelsorge angebotenen Fortbildungen versuchen, einige dieser Fragen aufzunehmen. So beschäftigt sich die Jahrestagung mit theologischen Fragestellungen zu einer seniorenfreundlichen und demenzsensiblen Kirche, und mehrere Veranstaltungen nehmen auch das Thema Kriegskindheiten auf.

Älterwerden im Quartier

Bild: Artofinnovation/stock.adobe.com

Menschen, die ihre Quartiere im zivilen Zusammenleben aktiv und sozial mitgestalten, fühlen sich gemeinschaftlich eingebunden in „ihren Kiez“, in „ihr Dorf“. Sie sind möglicherweise weniger einsam und leben insgesamt zufriedener.

Besonders für Ältere ist es wichtig, gut vernetzt zu sein, Gleichgesinnte zu treffen, zu wissen, wo sie Unterstützung in Anspruch nehmen können oder wie und wo sie sich selbst freiwillig engagieren können.

Wie können Menschen darin unterstützt werden, lebendige Quartiere in ihrem Viertel, ihrer Gemeinde und ihrer Kommune zu verwirklichen - ganz besonders auch in der Kommunikation zwischen den Generationen? Das Modell der sorgenden Gemeinde, kreatives Gestalten des Sozialraums oder „nur“ der gute Kontakt zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen sind einige von vielen Wegen dorthin.
Verschiedene kirchliche Einrichtungen, die am „Runden Tisch Alter“ versammelt sind, unterstützen diese Wege auf vielfältige Weise. Die Angebote wurden jetzt in einem Programm für das Jahr 2024 zusammengestellt; beruflich und ehrenamtlich Tätige sind herzlich zur Teilnahme und Mitwirkung eingeladen. 

Ihre Ansprechpartnerin

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Pastorin Anita Christians-Albrecht
Blumhardtstraße 2A
30625 Hannover

Landeskirchliche Beauftragte für Altenseelsorge