Schwerhörigenseelsorge

Schwerhörigenseelsorge ermuntert, begleitet und berät

"Ich verstehe Sie nicht. Ich bin schwerhörig.“ Wer sich traut, diese Sätze auszusprechen, ist auf gutem Weg. „Können wir gemeinsam eine Situation schaffen, in der ich Sie verstehen kann?“ Wer sich auch noch diesen Satz zu sagen traut, hat das Ziel fast erreicht.

Schwerhörigenseelsorge ermuntert schwerhörige Menschen, selbstbewusst und offen mit ihrer Einschränkung umzugehen. Sie stärkt sie in dem Wissen, dass sie als Geschöpfe Gottes in ihrer Einschränkung nicht nur vollständig angenommen, sondern auch als Bereicherung angesehen werden.

Sie begleitet und berät Angehörige von Schwerhörigen. Sie schafft in einer Kirche des gesprochenen Wortes die Möglichkeit, dieses Wort für Schwerhörige adäquat „auszusprechen“ und bedient sich dazu bei Gottesdiensten, in Andachten und in der Seelsorge auch nonverbaler, digitaler Kommunikationsformen.

Schwerhörigenseelsorge trägt mit Vorträgen im kirchlichen und außerkirchlichen Kontext dazu bei, dass das Thema Schwerhörigkeit in Kirche und Gesellschaft vernetzt wahrgenommen wird.

Was ich noch höre – und was ich sehe – die Farben der Schöpfung

Eine Ermutigung 

… morgens um halb neun. Ich bin auf Wangerooge. Noch. In einer halben Stunde bringt mich die Fähre zurück aufs Festland.

Hinter mir liegt eine für meine Ohren anstrengende Seminarwoche. Vieles habe ich nicht gehört. Manches zu leise. Und einiges zu viel.

Jetzt stehe ich am Strand. Ich nehme Abschied von der Insel.

Im Osten geht hinter einer Düne gerade die Sonne auf. Ihr rötliches Licht trifft auf den Sand und die Wellen.

Es färbt den gelben Sand orange und die blauen Wellen lila. Und dazwischen lässt es die Muscheln im Sand und die Schaumkronen auf den Wellen golden aufblitzen.

Ich denke: Wie wunderbar das aussieht!

Ich gehe am Strand entlang. Mit einem Mal höre ich das Rauschen der Wellen. Wie sie gleichmäßig auf den Strand auflaufen. Und wieder ins Meer zurück. Hin und Her. Hin und Her. In einem beruhigenden Kommen und Gehen.

Ich bin ein wenig überrascht, dass ich das noch höre. Und freue mich darüber. Zugleich frage ich mich: Was, wenn du das bei deinem nächsten Besuch auf der Insel nicht mehr hören kannst?

Meine Antwort: „Dann werde ich mich daran erinnern, wie es sich angehört hat. Ton für Ton. Und mich dabei umsehen.

Ich werde den Strand sehen. Und das Meer. Und die aufgehende Sonne. Ich werde Rot, Gelb, Orange, Blau, Lila und Golden sehen.

Und ich werde auch dann denken: Wie wunderbar das aussieht!

Gelöst verlasse ich den Strand und gehe zur Fähre. Ich freue mich auf das Wiedersehen.

Pastorin Beate Gärtner
Beauftragte für Schwerhörigenseelsorge

Ihre Ansprechpartnerin

Pastorin Beate Gärtner
Tel.: 0170 6709550

Landeskirchliche Beauftragte für Schwerhörigenseelsorge