Ankerplatz – ein Ort für Seelsorge und Beratung

Nachricht 12. Juni 2023

Neues Online-Portal bringt Suchende und Anbietende zusammen

Pastor Achim Blackstein, Seelsorger und Beauftragter für Digitale Seelsorge und Beratung, an seinem Arbeitsplatz. Foto: Lennard Blackstein

Vier von fünf Menschen in Deutschland nutzen täglich das Internet. Sie schreiben Nachrichten, klicken sich durch Videos und verbringen einen guten Teil ihrer Zeit auf Social-Media-Kanälen.

Auch Seelsorge und Beratung werden nicht erst seit der Corona-Pandemie auf digitalem Wege angeboten und genutzt: Die Chatseelsorge der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag und wird, genauso wie das Online-Angebot der Telefonseelsorge, stark nachgefragt. „Als Kirche sollen und wollen wir eben da sein, wo die Menschen sind“, sagt Pastor Achim Blackstein, Beauftragter für digitale Seelsorge und Beratung am Zentrum für Seelsorge und Beratung in Hannover. „Darum gehen wir jetzt einen neuen Weg.“

„Ankerplatz – dein Ort für Seelsorge und Beratung“: Unter diesem Namen hat Blackstein in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Medienarbeit (EMA) und einer Kölner Agentur ein Online-Portal für Seelsorge und Beratung entwickelt. Es bietet Kirchengemeinden und -regionen sowie Beratungsstellen einen datensicheren Kontaktweg über E-Mail, Chat und Video. Nach und nach entsteht hier in den kommenden Wochen ein grafisch ansprechend gestaltetes Portal zur Kontaktanbahnung zwischen Seelsorgenden und Beratenden und Menschen, die Seelsorge oder Beratung suchen.

Drei Kanäle stellt der Ankerplatz zur Verfügung: Chat, E-Mail und Video-Gespräch. Seelsorger*innen und Berater*innen können sich dafür ein eigenes Konto einrichten und die vielfältigen und arbeitserleichternden Funktionen des Ankerplatzes nutzen. Darüber hinaus können alle interessierten Kirchengemeinden oder -regionen und evangelische Beratungsstellen mit einem eigenen Zugang ausgestattet werden. Diese dezentralen Zugänge lassen sich in die jeweils eigene Homepage vor Ort integrieren; die Suche nach Seelsorge und Beratung kann also global über das Portal „Ankerplatz“ oder lokal über die Webseiten von Kirchengemeinden und Beratungsstellen stattfinden.

Digitaler Kanal senkt die Hemmschwelle

„Das überregionale Angebot des Portals bekommt so lokale und regionale Ankerplätze bei allen Beteiligten vor Ort“, betont Blackstein. „Seelsorge und Beratung werden mit einer starken Infrastruktur gefördert, neue Wege werden ermöglicht – ganz unabhängig von der Mobilität der ratsuchenden Menschen.“ In einer weiteren Ausbaustufe werden ein Online-Magazin zu Themen von Seelsorge und Beratung und eine Webinar-Plattform entstehen. Auch die Möglichkeit zum internen Austausch wird aufgebaut.

Der Bedarf an Seelsorge und Beratung ist groß, doch Schamgefühle und Unkenntnis halten viele Menschen davon ab, vor Ort nach Hilfe und Rat zu fragen. Ein digitaler Kanal, der auch anonym genutzt werden darf, kann hier die Hemmschwellen senken und ganz neu zu Kontaktaufnahme und Gespräch ermutigen. Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte hat gezeigt, dass Nähe gerade durch (technische) Distanz entstehen kann und Offenheit wächst, weil Menschen sich in einem geschützten Rahmen aussprechen können.

Bei Interesse an der Nutzung des kostengünstigen überregionalen Portals "Ankerplatz" erhalten Interessierte weitere Informationen bei Achim Blackstein unter Achim.Blackstein@evlka.de oder 05195 9723870.

Für Kirchengemeinden werden die Zugänge kostenfrei zur Verfügung gestellt. Weitere Infos sind auf der Projekt-Webseite https://digihaus.online zu finden.