
Olaf Scholz wählte das rote Segenskärtchen: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ (Ps 121) Gerne überreichte Anita Christians-Albrecht, Beauftragte für Altenseelsorge am Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) in Hannover, dem Bundeskanzler die kleine Karte, nachdem sie sich zuvor mit ihm über Themen rund ums Altwerden ausgetauscht hatte.
Während des Evangelischen Kirchentages in Nürnberg betreute Christians-Albrecht auf dem Markt der Möglichkeiten einen Stand der Altenpflegeheimseelsorge in der EKD; hier traf sie auch den Kanzler. Sein Büro hatte ihn einige Tage zuvor angemeldet und aus Sicherheitsgründen Regeln für den Besuch aufgestellt: „Wir durften uns während des Gespräches nicht abrupt bewegen und mussten alle Dinge, die wir Scholz überreichen wollten, vorher kontrollieren lassen“, erzählt die Hannoversche Beauftragte.
Knapp zehn Minuten Zeit nahm sich der Kanzler für das Gespräch zur Altenseelsorge, an dem neben Anita Christians-Albrecht auch Dr. Urte Bejick aus der Badischen Landeskirche, Vorsitzende des geschäftsführenden Ausschusses der Altenpflegeheimseelsorge, und Helga Wemhöner, Beauftragte der Westfälischen Kirche, teilnahmen. Auch Anja Siegesmund, designierte Präsidentin für den Kirchentag 2025 in Hannover, freute sich, das Arbeitsfeld kennenzulernen und lud herzlich nach Hannover ein.
„Wir haben mit dem Kanzler über unsere Beobachtungen gesprochen“, berichtet Christians-Albrecht. „Wir machen uns große Sorgen darum, wie in Zukunft vor dem Hintergrund der zunehmend prekären Situation in der Pflege die Würde der alten Menschen gewahrt bleiben kann.“ Scholz habe großes Interesse an der Arbeit der Altenseelsorge gezeigt und erzählt, dass er seinen Zivildienst in einem Altenheim absolviert, außerdem als junger Jurist alte Menschen darin unterstützt habe, ihre Rechte wahrzunehmen.
„Olaf Scholz äußerte große Anerkennung für unsere Arbeit mit alten Menschen“, erzählt Anita Christians-Albrecht. Sie habe sich auch sehr darüber gefreut, dass der Bundeskanzler, der bei seinem Kirchentagsbesuch neben einer Podiumsdiskussion nur drei Stände besuchte, die Altenheimseelsorge ausgewählt habe.