„Es ist eine historische Schuld der Kirche, dass sie viel zu lange die offenen Arme Gottes dementiert hat, dass sie Menschen, die sich das Leben genommen haben, als Selbstmörder moralisch verdammt hat, dass sie ihnen das Begräbnis verweigert hat, dass sie die Schuldgefühle der Angehörigen damit potenziert hat und dass sie das Zeugnis der Auferstehung schuldig geblieben ist.“
Klare Worte fand Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD, jetzt im Eröffnungsgottesdienst für die ökumenische Woche des Lebens in der hannoverschen Marktkirche. Unter der Überschrift „Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern“ findet die Woche des Lebens in diesem Jahr bereits zum 25. Mal statt, um, so drückte es Reinhard Kardinal Marx aus, deutlich zu machen, dass Gott ein Freund des Lebens ist. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz räumte ein, dass seine Kirche in früheren Jahren schuldig geworden sei und formulierte einen neuen Blick auf das Thema Suizid: „Wir wollen, dass die Tabuisierung endet.“