Christlich-diakonische Arbeit an der Schnittstelle

Nachricht 08. Oktober 2020

Friederike Busse ist Beauftragte für Hospiz- und Palliativarbeit

Arbeit an einer Schnittstelle: Friederike Busse (rechts) mit ZfSB-Direktorin Angela Grimm. Foto: Andrea Hesse

„Hier wächst zusammen, was zusammen gehört“ – diesen Satz in Anlehnung an eine berühmte Aussage Willy Brandts aus dem Herbst 1989 gebraucht Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge und Beratung, sehr bewusst. Sie spricht vom Zusammenwirken des Diakonischen Werkes in Niedersachsen (DWiN)und des Zentrums für Seelsorge und Beratung (ZfSB) in der Hospiz- und Palliativarbeit: Seit Beginn des Jahres ist Pastorin Friederike Busse landeskirchliche Beauftragte für dieses Arbeitsfeld mit Stellenanteilen im DWiN und im ZfSB.

„Diakonie hat immer auch eine seelsorgliche Seite“, sagt Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen. „Sterbende und ihre Angehörigen in Pflege und Seelsorge hospizlich-palliativ zu begleiten, ist seit jeher christlich-diakonische Aufgabe. Von daher ist es für diese Arbeit wichtig und förderlich, dass sich mit der Stelle der Beauftragten auch beide kirchlichen Häuser vernetzen.“

„Diese Vernetzung halte ich für sehr sinnvoll“, bestätigt Friederike Busse, die bis 2019 als Beauftragte für Seelsorge und Beratung im Gesundheitswesen am ZfSB tätig war. „Es ist richtig, die strukturellen mit den seelsorglichen Anforderungen in der Hospiz- und Palliativarbeit zu verknüpfen.“ Die Verankerung im DWiN und im ZfSB mache es ihr möglich, ihre Arbeit in Theorie und Praxis sinnvoll zu gestalten; dies betreffe den landeskirchlichen Hospiztag für ehrenamtlich Tätige und die regelmäßigen Hospiztagungen ebenso wie die Fort- und Weiterbildung für beruflich Mitarbeitende. „Das ist Schnittstellenarbeit, die die Landeskirche voran bringt“, formuliert es Angela Grimm.

Der Stellenanteil Busses im Zentrum für Seelsorge und Beratung erleichtert auch die enge Zusammenarbeit mit der Altenseelsorge und der Krankenhausseelsorge, die beide ebenfalls zum ZfSB gehören. In den vergangenen Jahren sind hier gemeinsame Arbeitsbeziehungen gewachsen: „Wir nutzen sie, um beruflich und ehrenamtlich Tätige in unseren Arbeitsfeldern zu stärken“, sagt Friederike Busse. Ein weiterer Aspekt spielt nach ihren Erfahrungen ebenfalls eine wichtige Rolle: „Als Supervisorin in der Hospiz- und Palliativarbeit bekomme ich sehr viel von der Arbeit an der Basis mit“, sagt sie. „Das ist unglaublich wichtig für die strukturellen Weichenstellungen im Diakonischen Werk und in der Landeskirche.“ Insbesondere die Konzeptionierung und Gestaltung der Fort- und Weiterbildung beruhe vielfach auf Erfahrungen aus der Supervision.