Evangelische Altenarbeit fordert Paradigmenwechsel

Nachricht 18. Dezember 2020

Ältere Menschen sollten in der Corona-Krise nicht ausgegrenzt werden

Foto: PublicDomainPictures auf Pixabay

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat vor einer zunehmenden Ausgrenzung älterer Menschen während der Corona-Pandemie gewarnt. „Obwohl die Unterschiede zwischen Menschen in keiner anderen Lebensphase so stark ausgeprägt sind, werden Menschen ab dem 60. Lebensjahr jetzt pauschal zur Risikogruppe erklärt“, warnt die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der EKD (EAfA) in einer jetzt verbreiteten Stellungnahme. Generell werde empfohlen, dass ältere Menschen auf soziale Kontakte weitgehend verzichten und dem öffentlichen Leben fernbleiben sollten – die Evangelische Altenarbeit fordert dem gegenüber einen Paradigmenwechsel im Umgang mit alten Menschen.

„Evangelische Altenarbeit und Altenseelsorge stehen auf der Grundlage ihres Menschenbildes dafür ein, dass in unserer Gesellschaft mit schwächeren und schonungsbedürftigen Menschen – unabhängig von ihrem Alter – achtsam, wertschätzend und auf Augenhöhe umgegangen wird“, heißt es in der Verlautbarung, an der Anita Christians-Albrecht vom Zentrum für Seelsorge und Beratung mitwirkte.

Die Gesellschaft dürfe sich nicht aufspalten in produktive und fitte sowie schützenswerte, aber zu vernachlässigende alte Menschen, warnt die Stellungnahme, die im Anschluss an eine gemeinsame Fachtagung von Evangelischer Altenarbeit und AltenPflegeHeimSeelsorge entwickelt wurde. Soziale Teilhabe sei existenziell für alle Menschen und für alle Lebensalter, betont auch Christians-Albrecht, Beauftragte für Altenseelsorge in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.