
Zehn Frauen und Männer im Alter zwischen 22 und 65 Jahren fanden sich Anfang März im Zentrum für Seelsorge (ZfS) zusammen, um sich zu ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern ausbilden zu lassen. Das gemeinsame Auftaktwochenende war „inspirierend“, „intensiv“ und weckte „Lust auf mehr“ – so ein erstes Urteil der Teilnehmenden.
Konzept und Organisationsform des Basiskurses Seelsorge für Ehrenamtliche wurden im ZfS unter Federführung von Christiane Plöhn, landeskirchliche Beauftragte für die Seelsorgeausbildung Ehrenamtlicher, entwickelt. Gemeinsam mit Joachim Wittchen, Beauftragter für Notfallseelsorge, und Friederike Busse, Beauftragte für Seelsorge im Gesundheitswesen, leitet sie den aktuellen Kurs, der bereits zum dritten Mal angeboten wird. „Ich bin auch diesmal wieder beeindruckt von der Lebens- und Glaubenskompetenz der Teilnehmenden“, sagt Christiane Plöhn. Sie habe ein weiteres Mal festgestellt, dass jeder Kurs sich vom vorherigen unterscheide: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren ganz unterschiedlen Ausbildungs- und Berufsbiografien bringen ihre jeweils ganz eigenen Sichtweisen und Erfahrungen ein und setzen damit Akzente, von denen alle gemeinsam profitieren.“
Mit allen Sorgen getragen werden, einem Menschen Halt geben, aus einer eingeengten Perspektive heraustreten und Weite erleben, Kraft aus den Wurzeln ziehen, ein Stück Weg gemeinsam gehen: Unter anderem mit diesen Aussagen beschrieben die Teilnehmenden ihr Verständnis von Seelsorge. Sie trugen zusammen, was ein seelsorgliches Gespräch prägen sollte – ein ungestörter und geschützter Raum, Verschwiegenheit, Offenheit und Empathie, konkretes Erfragen des Bedarfs, sorgfältiges Zuhören, die notwendige Distanz, um sich nicht in Interessen verstricken zu lassen, Akzeptanz für Tränen – und was sie als tabu bewerten: Eile, Handyklingeln, gute Ratschläge, das Anbieten vorgefertigter Lösungen, Bewertungen, Missionieren, Parteinahme, zeitliche und inhaltliche Grenzenlosigkeit … „Darüber hinaus gab es Zeit und Raum, damit die Teilnehmenden zu einer Gruppe zusammenwachsen können“, erzählt Christiane Plöhn.
Die Ausbildung für ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger erstreckt sich über neun Monate; sie findet an drei Wochenenden und fünf Unterrichtssamstagen statt. Zwischen diesen Ausbildungszeiten besteht die Gelegenheit zum Gedankenaustausch und zur Literaturarbeit in Kleingruppen. In Altenheimen, Kliniken und Kirchengemeinden können die Teilnehmenden begleitend praktische Erfahrungen sammeln. Künftige Arbeitsfelder finden sie in ihrer Kirchengemeinde oder im Krankenhaus, in einem Altenheim, in der Notfallseelsorge oder in einer Jugendeinrichtung.
Im zweiten Halbjahr 2018 wird der Basiskurs Seelsorge für Ehrenamtliche ein weiteres Mal in Südniedersachsen angeboten; hier gibt es noch freie Plätze. Interessierte finden weitere Informationen HIER oder wenden sich an Christiane Plöhn.