Seine Biografie vereint Seelsorge und Beratung

Nachricht 05. Juli 2023

Rainer Bugdahn geht zurück in die praktische Beratungsarbeit

Verabschiedung mit einem fachlichen Impuls: Angela Grimm, Rainer Bugdahn (Mitte) und Prof. em. Dr. Michael Klessmann. Foto: Andrea Hesse

„Wir kommen aus der Ambivalenz des Abschiednehmens nicht heraus.“ Dieser Satz von Prof. em. Dr. Michael Klessmann, gesagt als eine Art Fazit zu seinem Vortrag „Abschied – eine lebenslange Aufgabe mit Chancen und Risiken“, zog sich wie ein roter Faden durch den Tag: Im Hanns-Lilje-Haus in Hannover wurde jetzt Pastor Rainer Bugdahn aus seinem Dienst als Leiter der Hauptstelle für Lebensberatung verabschiedet. Er selbst hatte sich den Fachvortrag gewünscht, um sich mit einem inhaltlichen Impuls von Mitarbeitenden und Weggefährt*innen zu verabschieden.

2012 hatte Bugdahn die Leitung der Hauptstelle, wie sie meist kurz genannt wird, übernommen. Die Einrichtung war zuständig für Fachberatung und Fortbildung der Mitarbeitenden in den evangelischen Beratungsstellen auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche; Rainer Bugdahns Aufgabenfelder lagen insbesondere in der Qualitätssicherung und Fachberatung sowie der Vernetzung im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Lebensberatung. Zum 1. Januar 2016 wurde die Psychologische Beratung dem Zentrum für Seelsorge (ZfS) in Hannover zugeordnet.

Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge und Beratung (ZfSB), wie die Einrichtung heute heißt, verabschiedete Rainer Bugdahn mit Dank aus seinem Dienst. Sie erinnerte an einen Fachtag, den er im Jahr 2016 in Zusammenarbeit mit dem damaligen ZfS-Direktor Martin Bergau organisiert hatte: Zum Verhältnis von Seelsorge und Beratung entstand damals das Bild benachbarter blühender Gärten mit gemeinsamen Pflanzenarten und Wurzeln, zwischen denen vorsichtig erste Brücken gebaut wurden. „In Ihrer Berufsbiografie kommen beide Gärten, Seelsorge und Beratung, zusammen; wobei Sie auch die Unterschiedlichkeit von Seelsorge und Beratung immer wieder betonen“, stellte Grimm fest. Für seine zukünftige Beratungstätigkeit in den evangelischen Beratungsstellen in Ronnenberg und Neustadt/Wunstorf wünschte sie Bugdahn Gottes Segen: „Dort werden Sie die Beratungsarbeit stärken, und dort wartet man auf Sie.“

„Sie waren viele Jahre lang des Gesicht der organisierten Form der Psychologischen Beratung in unserer Landeskirche“, erklärte Oberkirchenrat Dr. Friedrich Ley, Vorsitzender des ZfSB-Kuratoriums und Leiter des Seelsorge-Referates im Landeskirchenamt. Er dankte Rainer Bugdahn dafür, dass er die Qualität der Beratung sowie den konkreten Bedarf der Lebensberatungsstellen an ihren mehr als 30 Standorten im Blick behalten habe. Es sei gut für die Landeskirche, dass er nun zurückgehe in die praktische Beratungsarbeit und diese stärke.

Mit Dank an alle Weggefährt*innen und Mitarbeitenden verabschiedete sich Rainer Bugdahn aus seinem Dienst. „Psycholog*innen und Theolog*innen sind einander gegenseitige Unterstützung“, erklärte er. Seelsorge und Beratung seien in den zurückliegenden Jahren näher aneinandergerückt, wenn auch nur in kleinen Schritten. Für die Zukunft wünsche er sich, dass die Psychologische Beratung weiterhin als eigener, profilierter Bereich wahrgenommen werde.

„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde“ – mit dieser Zeile aus Hermann Hesses berühmtem Gedicht „Stufen“ schlug Rainer Bugdahn schließlich den Bogen zum Vortrag von Prof. Klessmann.

Gute Wünsche für den weiteren Weg gaben die Verwaltungsmitarbeiterinnen Agnes Holzapfel (links) und Ulrike Leibbrandt Rainer Bugdahn mit auf den Weg. Foto: Andrea Hesse