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Foto: Andrea Hesse

Schuld braucht ein "Asylrecht"

Nachricht 06. Oktober 2016

Landeskirchlicher Hospiztag mit 150 Teilnehmenden

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Pastorin Andrea Peschke

Mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Landeskirche kamen im August im Stephansstift in Hannover zum Landeskirchlichen Hospiztag zusammen. „Dieser Tag ist gedacht als Dank der hannoverschen Landeskirche an die Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit“, sagt Andrea Peschke vom Zentrum für Seelsorge. Die Landeskirchliche Beauftragte für Hospiz- und Palliativarbeit verweist auch auf die lange Tradition, die dieser Tag hat: 2017 wird der 20. Hospiztag begangen.

In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter der Überschrift „Schuld und Schuldgefühle in der Begleitung“ – dieses Thema stieß auf starkes Interesse. Kompetent und lebendig führte der Referent,
Krankenhausseelsorger Volkmar Schmuck, anhand seiner langjährigen Erfahrungen in der Seelsorge in dieses weite Themenfeld ein. „Für alle Zuhörenden war es dabei von großer Bedeutung, dass man Schuld und Schuldgefühle nicht einfach ‚wegmachen‘ kann“, sagt Andrea Peschke. „Schuld muss angesehen und bearbeitet werden – sie braucht so etwas wie ein Asylrecht.“ Das erfordere bei den Begleiterinnen und Begleitern viel Achtsamkeit und Empathie sowie die grundsätzliche Bereitschaft, sich dem Thema zu stellen.

„Auch in manche Beratungsfalle kann man tappen“, so die Landeskirchliche Beauftragte. Im Verlauf des Hospiztages konnte diese Gefahr anhand konkreter Fälle in einem lebhaften Austausch bearbeitet und vertieft werden.

Der nächste Landeskirchliche Hospiztag findet am 11. August 2017 mit Landesbischof Ralf Meister und Dr. Michael Coors vom Zentrum für Gesundheitsethik statt. Sein Thema: „Hospiz – Nächstenliebe ohne Grenzen. Zwei Aspekte zum hospizlichen Ethos“.

Zum Thema „Schuld und Schuldgefühle in der Begleitung“ bietet Andrea Peschke auch Fortbildungen für Hospizvereine, -dienste und -gruppen an; Interessierte sollten sich direkt mit ihr in Verbindung setzen.
 

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