Sie ist die erste Frau in einer langen Reihe von Männern in der Leitung des Pastoralklinikums: Pastorin Anja Garbe wurde jetzt in einem Gottesdienst in der Kapelle des Annastifts in ihr Amt als Leiterin der Aus- und Weiterbildung im Pastoralklinikum eingeführt. Und auch in anderer Hinsicht ist sie „die Erste“: „Sie haben als Erste in der hannoverschen Landeskirche den Masterstudiengang Supervision an der Evangelischen Hochschule in Freiburg berufsbegleitend angepackt“, würdigte ZfS-Direktor Martin Bergau das Engagement der Theologin, die ihr neues Amt im Zentrum für Seelsorge am 1. Oktober angetreten hat. In der Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA) im Pastoralklinikum werde ihr ihre langjährige Gemeindeerfahrung sehr zugute kommen, ist Martin Bergau überzeugt: „KSA ist praxisnahe Unterstützung für die Seelsorge in den Gemeinden.“
Gemeinsam mit Anja Garbe wurden zwei Klinikseelsorger in ihre Ämter im Zentrum für Seelsorge eingeführt: Oberkirchenrätin Susanne Kruse-Joost übereichte Pastor Dietmar Vogt und Pastor Lars Wißmann die Ernennungsurkunden der Landeskirche. Dietmar Vogt ist mit seinem Stellenanteil im Zentrum für Seelsorge als Referent für die Ausbildung in Personzentrierter Seelsorge tätig; Lars Wißmann hat mit halber Stelle die Koordination der Krankenhausseelsorge übernommen. Beide sind mit ihrem zweiten Stellenanteil aktiv in der Krankenhausseelsorge tätig: Dietmar Vogt ist Klinikseelsorger im Marien-Hospital in Papenburg, Lars Wißmann gehört zum Team des Klinikpfarramtes an der Medizinischen Hochschule Hannover.
„Sie arbeiten in vielfältiger Vernetzung und Kooperation und gehen dabei auf neue Zielgruppen zu“, umriss Martin Bergau das Wirken von Dietmar Vogt im ZfS. Die Entfernung, die zwischen seinen beiden Arbeitsstellen liegt, habe auch etwas Gutes – so sei der erste Seelsorgekurs für Ehrenamtliche in Ostfriesland auch dank der guten Vernetzung und Ortskenntnis Dietmar Vogts gut angenommen worden. Ebenso wichtig seien auch die Verbindungen zum Klinikpfarramt der MHH, die durch die Beauftragung für Lars Wissmann gestärkt würden: „Die Seelsorge im Krankenhaus ist unentbehrlich und es wurde schon lange um einen Stellenanteil für die Koordination der Krankenhausseelsorge gekämpft“, so Martin Bergau. Die gute Nachbarschaft zum Klinikpfarramt sei für das ZfS von großer Bedeutung.
In ihrer gemeinsamen Predigt setzten sich die drei Eingeführten aus jeweils eigener Perspektive mit der Heilungsgeschichte in Kapitel 2 des Markus-Evangeliums auseinander und im Dienste der Heilung wird auch die Kollekte aus dem Einführungsgottesdienst verwendet: Sie kommt dem Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen zugute. Auch wenn die Arbeit des Netzwerkes mittlerweile durch staatliche Gelder abgesichert ist, fehlen doch die Mittel zur Finanzierung notwendiger Dolmetscherdienste – die Kollekte soll hierzu einen Beitrag leisten.