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Foto: Andrea Hesse

Bundeskongress kommt 2017 nach Hannover

Nachricht 25. August 2015

„wi(e)der stehen! Resilienz in Notfallseelsorge und Krisenintervention“

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Die ökumenisch besetzte Planungsgruppe für den Bundeskongress Notfallseelsorge und Krisenintervention. Foto: Andrea Hesse

Der 18. ökumenische Bundeskongress für Notfallseelsorge und Krisenintervention wird vom 30. März bis 1. April 2017 im Hannover Congress Centrum stattfinden – erstmals in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem Bistum Hildesheim Veranstalterin des Kongresses ist. Während eines Fachtages im Zentrum für Seelsorge erarbeiteten die Mitglieder der Planungsgruppe jetzt in verschiedenen Workshops den Titel des Fachkongresses: „wi(e)der stehen! Resilienz in Notfallseelsorge und Krisenintervention“.

Der in Psychologie und Soziologie verwendete Begriff Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, sich nach traumatischen Erlebnissen oder Krisen wieder aufzurichten und diese dank eigener Ressourcen ohne dauerhafte psychische Schäden zu überstehen. „Das Thema Resilienz wird während des Kongresses sowohl aus der Perspektive der Betroffenen als auch aus der Sicht der Helferinnen und Helfer betrachtet“, sagt Joachim Wittchen, Landeskirchlicher Beauftragter für Notfallseelsorge. In die geplanten Vorträge und Workshops fließen unter anderem Erkenntnisse aus der Psychotraumatologie ein: Wie lässt sich Resilienz fördern? Welche Bedingungen braucht sie, um zu gedeihen? Wann besteht für Helferinnen und Helfer die Gefahr einer Sekundärtraumatisierung? Wie können sie in der Selbstsorge unterstützt werden?

In der Planungsgruppe für den Kongress sind neben evangelischen und katholischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern auch Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsdienste dabei: Johanniter, Malteser und DRK bringen die Perspektive der Krisenintervention ein. „Die Fachtagung dient auch dazu, die Zusammenarbeit von Kirche und Hilfsorganisationen im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung weiter zu stärken“, sagt Joachim Wittchen. Auch Aspekte der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Qualitätssicherung und der Gewinnung von Mitarbeitenden werden bearbeitet. Erstmals können die Teilnehmenden des Bundeskongresses außerdem eine kollegiale Beratung vor Ort erhalten und beispielsweise einen schwierigen Einsatz reflektieren.

„Der Bundeskongress hat ein deutliches kirchliches Profil“, betont Joachim Wittchen, der in einem Gespräch mit Landesbischof Ralf Meister den Anstoß erhielt, den renommierten Fachkongress nach Hannover zu holen. So sind eine Podiumsdiskussion mit Ralf Meister unter dem Titel „Resilienz und Spiritualität“, ein ökumenischer Gottesdienst in der Marktkirche und Workshops, die unter dem Aspekt der Resilienz den Blick auf biblische Gestalten, Rituale und „Resilienz-Orte“ lenken, geplant.

Erwartet werden rund 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, die die Fachtagung im Congress Centrum Hannover teilweise auch als Fortbildungsmodul nutzen. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius ist Schirmherr der Veranstaltung.