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Foto: Cordula Paul

HIV und Migration

Nachricht 24. November 2015

Maria Jepsen beim AIDS-Gottesdienst

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Bischöfin i. R. Maria Jepsen predigte in der Marktkirche. Foto: Cordula Paul


Der diesjährige AIDS-Gottesdienst in der Marktkirche Hannover nahm in den Blick, was eine Erkrankung auf der Flucht und in der Fremde bedeuten kann. Die ökumenische Vielfalt der verschiedenen einladenden Konfessionen wurde gleich zu Beginn sichtbar und hörbar, noch erweitert um fünf Sängerinnen und Sänger einer kamerunischen Migrationsgemeinde aus Wolfenbüttel, die einen starken musikalischen Akzent setzen konnten.

Im Gottesdienst wurde deutlich, dass das Engagement gegen Stigmatisierung hier in Deutschland und der Einsatz für erleichterten Medikamentenzugang überall auf der Welt nur zwei Seiten derselben Medaille sind: Kass Kasadi vom Projekt Baobab und AIDS-Pastor Axel Kawalla führten in die Situation von HIV-Patienten im afrikanischen Kontext ein. Der familiäre Zusammenhalt wird hier stärker gefühlt und so ist die Vereinsamung und Fremdheit für HIV-positive Migranten ein weit größeres Problem als die eigentliche Erkrankung.

Bischöfin i.R. Maria Jepsen schlug in ihrer Predigt den Bogen zu den Regionen, in denen Krieg herrscht und dieser HIV weiter ausbreite. Flucht aus der Heimat sei, wie es die Familie um den gerade geborenen Jesus vor 2000 Jahren auch getan habe, ein legitimes Mittel, um das eigene Leben zu retten. Die Aufgabe der Kirche sei es, weiter für eine offene Gesellschaft einzutreten, in der Flüchtlinge willkommen seien und jede Form gelebter Liebe akzeptiert sei.

Zum Schluss des Gottesdienstes wurde all der Menschen gedacht, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind. Namentlich konnten mehrere von ihnen aus dem Raum Hannover genannt werden, die den 1,5 Millionen Menschen ein Gesicht gaben, die in den vergangenen zwölf Monaten weltweit verstorben sind.

Nach dem Gottesdienst wurde zu Wein, Brot und Gespräch in den Boedecker-Saal unter der Marktkirche eingeladen. Pastor Axel Kawalla dankte hier im Namen der AIDS-Seelsorge der Hannoverschen Landeskirche allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement für diesen Gottesdienst.

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Pastor Axel Kawalla (links) und Kass Kasadi vom Verein Baobab im Gottesdienst. Foto: Cordula Paul