Foto: Ri Butov auf Pixabay

Friedensgebet und Glockenläuten

Nachricht 24. Februar 2022

Kirchen in Niedersachsen rufen zu gemeinsamem Signal auf

Foto: Ri Butov auf Pixabay

Der 24. Februar 2022 ist ein dunkler Tag für Europa, vor allem für die Menschen in der Ukraine. Angesichts der am Morgen begonnenen Angriffe russischer Streitkräfte auf die Ukraine ruft die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen alle Kirchengemeinden auf, mit Friedensgebeten und Glockengeläut ihre Solidarität mit den von Kriegshandlungen betroffenen und bedrohten Menschen zu zeigen.

Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, sagt: „Viele Menschen werden ihr Leben verlieren – durch Krieg in Europa. Das ist eine unerträgliche Vorstellung. Alle Beteiligten wissen, dass ein Krieg nur Verliererinnen und Verlierer kennen wird, da Gewalt nie eine Lösung sein kann. Gewalt wird immer nur wieder neue Gewalt hervorrufen.“

Adomeit lädt dazu ein, am kommenden Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr Friedensgebete mit Glockengeläut zu feiern. Der Termin ist bewusst gewählt: Nah am Alltag und doch abseits der üblichen Termine im kirchlichen Kontext wollen die Kirchen ein Signal gegen Krieg und für den Frieden senden. Für alle, die angesichts der schrecklichen Nachrichten Trost suchen, können die Friedensgebete und Andachten ein Ort der Begegnung sein verbunden mit der Hoffnung, „in aller Sprachlosigkeit Worte zu finden und zu jeder Zeit ein Gegenüber zu haben – Gott sei Dank“, so Bischof Adomeit. „Im Gebet sind wir verbunden mit vielen Christinnen und Christen in Niedersachsen, deutschlandweit und auch weltweit.“

Aus Frieden leben wir

Wir haben Angst vor Krieg, Gott.
Zwischen Russland und der Ukraine,
zwischen Ost und West, - vor Krieg in Europa.

So fern, so nah, die Ukraine.
Seit 2014 schwelt dort Gewalt.
1,5 Millionen Binnenflüchtlinge und mehr als 10.000 Tote.
Hinter jeder Zahl ein Mensch und sein Leben.
Jetzt Großmanöver und Truppenaufzüge,
Marinescharmützel bis in die Arktis.

Wann beginnt Krieg, Gott?
Wenn sich Feindbilder ins Herz schleichen.
Wenn Drohkulissen gebaut werden.
Wenn Rüstungsfirmen Gewinne machen.
Wenn Familien zu hamstern beginnen.
Wenn Söhne und Töchter verschwinden,
damit sie nicht zum Militär müssen.

Und wie, Gott, wie, kommt Frieden?
Miteinander reden, Vertrauen wagen, ent-feinden.
„Es ist die Stunde der Diplomatie“ heißt es…
Stärke diese Gabe bei Politikerinnen und Politikern.
Lass sie geduldig und hartnäckig suchen,
was dem Frieden dient.

Für die Menschen in der Ukraine und Russland,
für uns alle bitten wir:
Bewahre uns vor Krieg.
Behüte uns in deinem Frieden.
Aus ihm leben wir.
Amen.

Gebet von Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf, EKHN