Evangelische Schulseelsorge ist ein von der Kirche getragenes Angebot, mit dem kleine und große Menschen im Kontext Schule unterstützt und begleitet werden. Knapp 500 Religionslehrkräfte und Schulpastor*innen sind in den Jahren bis 2025 zu Schulseelsorgenden weiterqualifi ziert worden.1
Die Arbeit der Schulseelsorgenden orientiert sich am Bedarf des Gegenübers. Oft findet sie in Form von systemisch-seelsorglichen Gesprächen statt oder auch als Workshop, in Andachtsformaten, Aktionen und vielem mehr.
Eine Idee für ein präventives Angebot in der Grundschule ist die „Starke Pause“ – eine „Ressourcen-Pause“. Das Angebot soll weitestgehend selbsterklärend sein. Bei Bedarf können ältere Kinder zu Helfenden „ausgebildet“ werden. Die Starke Pause fördert Resilienz, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit und kann durch zusätzliche Stationen beliebig erweitert werden.
Für den Aufbau ist ein frei zugänglicher Raum (zum Beispiel in der Pausenhalle) am besten geeignet.
Station „Kraftmeier-Spiegel“:
- Material: möglichst großer Spiegel mit auffällig gestaltetem Rahmen
- Die Kinder sind eingeladen, vor dem Spiegel „starke Posen“ auszuprobieren: Vom Muskelprotz bis zum Kasper ist alles willkommen.
Station „Traum-Sitzsack“:
- Material: ein bis drei Sitzsäcke, dazu jeweils ein mp3-Player (o.ä.) mit Kopfhörer
- Jeweils drei Kinder können es sich gemütlich machen und eine Traumreise zu einem schönen Rückzugsort oder eine affirmative Geschichte hören.
Station „Mein*e Trainer*in für den Schultag“ (Anleitung notwendig):
- Material: Auswahl an (Schleich-)Tieren
- Kinder können sich hier ein Tier als Trainer*in für den Schultag ausleihen.
- Idee: Das möchte ich heute von meine Tier-Trainer lernen: ….
- Tiere sind vielseitig: Ein Löwe ist stark, schläft aber auch viel; eine Schildkröte ist langsam, hat aber einen starken Schutzpanzer ...
Station „Komplimente-Schüssel oder -Kaugummiautomat“:
- Material: Schüssel oder Kaugummiautomat mit Kugeln, die jeweils mit einem Kompliment oder einem Ressourcensatz/-bild gefüllt sind.
- Wer eine Kugel zieht, darf den Zettel darin behalten und auf seinen Platz kleben. Wer einen Satz gezogen hat, darf einen neuen in die Kugel stecken.
Station „Sauer-zu-süß-Maschine“:
- Material: kleines Podest
- Anweisung: übertrieben lächeln und dabei bis 30 zählen
- Es können auch sechs Kippschalter angebracht werden, damit die Kinder bis 5 zählen und dann einen Schalter umlegen können.
- Wenn man das gemacht hat, ist viel Wut weggezaubert 2
- Ein Baldachin über dem Podest macht es noch interessanter.
Die Stationen sind beliebig erweiterbar. Bei einer aufwändigen Installation könnte auch eine „Wander-Starke-Pause“ für mehrere Grundschulen entstehen.
Arnim Hermsmeyer, Pastor, Team Schulseelsorge am RPI Loccum
2 Das Gehirn reagiert auf die Muskelbewegung durch das gezwungene Lächeln und schüttet Glückshormone aus.