Eine Schatzkiste voller Trosttaler

Was hilft mir, wenn ich traurig bin? Ein Gottesdienst für Kinder

Gottesdienstablauf (für Kinder von 5 bis 10 Jahren)

1   Ankommen, Begrüßung, Einführung in das Thema:

  • Jedes Kind bekommt beim Reinkommen einen Stein in die Hand.
  • In der Mitte steht ein Kreuz und eine (Schatz-)Kiste.
  • Die Kinder werden begrüßt.
  • Es kann ein Begrüßungslied gesungen werden (z.B. „Einfach spitze, dass du da bist“)
  • Möglicher Themeneinstieg: Heute sprechen wir über ein Gefühl, das wir alle kennen: Traurigkeit. Und wir suchen nach Schätzen, die uns helfen können, wenn wir traurig sind. Ihr habt alle einen Stein in der Hand. Manchmal, wenn ich traurig bin, dann fühlt sich das ganz schwer an in meinem Herzen – so, als läge da ein dicker, großer Stein drauf. Der Stein in eurer Hand kann also für etwas stehen, was euch schon einmal traurig gemacht hat. Fällt euch etwas ein, worüber ihr schon einmal richtig traurig wart? Oder vielleicht seid ihr ja auch in diesem Moment traurig, dann könnt ihr uns davon erzählen, wenn ihr mögt. Den Stein könnt ihr dann an das Kreuz legen. Dort ist er gut aufgehoben.
  • Sobald alle Kinder, die etwas sagen wollten, ihren Stein abgelegt haben, werden auch die, die nichts gesagt haben, freundlich aufgefordert, ihren Stein an das Kreuz zu legen. In der Mitte steht nun das Kreuz mit den Traurigkeits-Steinen drumherum.

2   Die Schatzsuche beginnt:

Die/der Mitarbeiter*in (M), optional verkleidet als „Schatzfinder*in“, kommt herein.

M: Ahoi, ihr kleinen Landratten! (oder: Guten Morgen, ihr Lieben!) Ich bin [Name], die Schatzfinderin / der Schatzfinder! Ich habe gehört, dass es hier in dieser Gemeinde einen ganz besonderen Schatz gibt. Einen Schatz, der uns helfen kann, wenn wir traurig sind. Wisst ihr, was das ist?

(M zeigt auf die Schatzkiste.)

M: Genau, es ist eine Schatzkiste! Aber ... oh je! Sie ist ja ganz leer! Angeblich soll diese Kiste voller tröstender Worte und Gedanken sein. Aber wo sind sie denn nur?

(M schaut ratlos in die Kiste.)

M: Ich glaube, ich weiß was! Wir müssen die Kiste gemeinsam füllen! Jeder von uns kann etwas beitragen, um anderen zu helfen, wenn sie traurig sind. Seid ihr dabei, mir zu helfen, den Schatz zu finden?

(Die Kinder antworten mit „Ja!“.)

M: Fantastisch! Dann lasst uns auf Schatzsuche gehen!

3   Biblische Geschichte(n) – Trauer und Trost in der Bibel:

M: Bevor wir unsere Schatzkiste füllen, wollen wir hören, was die Bibel über Trauer und Trost sagt. Denn schon in der Bibel haben Menschen getrauert und Trost gefunden.

(M zeigt ein Bild von Hiob und seinen Freunden.)

M: Kennt ihr Hiob? Hiob war ein Mann, der sehr viel hatte: eine Familie, viele Tiere, ein schönes Haus. Aber dann passierte etwas Schreckliches: Er verlor alles! Seine Familie ist gestorben, seine Tiere wurden gestohlen, sein Haus brannte ab. Hiob war sehr, sehr traurig. Seine Freunde kamen, um ihn zu trösten. Aber sie wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie setzten sich einfach nur schweigend neben ihn und weinten mit ihm.

(Pause)

M: Wisst ihr, manchmal ist es das Beste, was wir für jemanden tun können, der traurig ist: einfach nur da sein. Zuhören. Ihn in den Arm nehmen. Wir müssen nicht immer etwas sagen. Manchmal sind Worte gar nicht so wichtig.

(M zeigt ein Bild von Jesus und Maria.)

M: Und jetzt hören wir eine Geschichte von Jesus. Jesus hatte einen Freund namens Lazarus. Lazarus wurde krank und starb. Maria, die Schwester von Lazarus, war sehr traurig. Als Jesus kam, weinte sie bitterlich. Jesus sah ihre Trauer und ... was glaubt ihr, was er getan hat?

(Die Kinder dürfen Vermutungen äußern.)

M: Jesus weinte mit Maria! Er verstand ihren Schmerz. Und dann tat er etwas ganz Besonderes: Er weckte Lazarus von den Toten auf! Jesus gab Maria ihren Bruder zurück.

(Pause)

M: Jesus versteht unsere Trauer. Er weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren. Und er ist für uns da, um uns zu trösten. Er gibt uns die Hoffnung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, dass wir eines Tages wieder mit denen zusammen sein werden, die wir lieben.

4   Die Schatzkiste füllen – Gemeinsam tröstende Worte finden:

M: So, liebe Schatzsucherinnen und Schatzsucher! Jetzt seid ihr an der Reihe. Nehmt euch einen Taler und einen Stift. Und dann denkt mal darüber nach: Was hilft dir, wenn du traurig bist? Was kannst du tun, um dich besser zu fühlen? Oder: Was würdest du jemandem sagen, der traurig ist, um ihm zu helfen?

(M gibt, wenn nötig, einige Beispiele.)

M: Vielleicht hilft dir eine Umarmung von Mama oder Papa? Oder mit einem Freund spielen? Oder ein Eis essen? Oder ein Buch lesen? Oder einfach nur mit jemandem reden? Schreibt oder malt eure Antworten auf die Taler. Und wenn ihr fertig seid, legt sie in unsere Schatzkiste.

Die Kinder schreiben und malen. Die Mitarbeitenden gehen herum und helfen, wenn nötig. Nachdem die Kinder fertig sind, sammeln die Mitarbeitenden die Taler ein und legen sie in die Schatzkiste.

5   Teilen und reflektieren:

M: So, unsere Schatzkiste ist jetzt gefüllt mit ganz vielen tollen Ideen und tröstenden Worten. Mal sehen, was wir alles gefunden haben!

(M nimmt einige Taler aus der Schatzkiste, liest die Antworten vor und legt die bunten Taler anschließend zwischen die Steine ans Kreuz.)

M: Hier steht: Eine Umarmung von Mama. Das ist eine tolle Idee! Wer von euch bekommt auch gerne eine Umarmung, wenn er traurig ist?

(Die Kinder dürfen sich melden.)

M: Und hier steht: Mit meinem Hund kuscheln. Das ist auch super! Tiere können uns so viel Liebe geben.

(M nimmt einen anderen Taler.)

M: Hier steht: Ich bete zu Gott. Das ist ein sehr guter Gedanke! Gott ist immer für uns da, egal wie wir uns fühlen. Wir können ihm alles erzählen, auch unsere Traurigkeit.

(Die Mitarbeitenden lesen noch einige weitere Antworten vor und ermutigen die Kinder, über ihre Erfahrungen zu sprechen.)

M: Ihr seht, es gibt viele verschiedene und bunte Möglichkeiten, mit Traurigkeit umzugehen. So kommen zu unseren Traurigkeits-Steinen bunte Trost-Taler – dadurch geht die Traurigkeit vielleicht nicht immer weg, aber wir erfahren etwas ganz Wichtiges: Das Wichtigste ist, dass wir nicht allein sind. Wir haben Freunde, eine Familie und Gott, die uns lieben und uns helfen wollen, auch und vor allem, wenn es uns mal schlecht geht und wir traurig sind. Wir sind füreinander da – so wie Jesus uns das in der Bibel gezeigt hat.

6   Gebet, Segen und Abschlusslied (5 Minuten):

  • Zum Abschluss können in einem Gebet einige Beiträge der Kinder aufgenommen werden, z.B.:

    Lieber Gott, manchmal sind wir traurig, weil (Bsp: „… wir uns weh tun“) oder weil (Bsp: „… wir uns streiten“) und weil (Bsp.:„… mein Opa krank ist“). Ja, lieber Gott, manchmal sind wir traurig, aus ganz vielen verschiedenen Gründen. Aber es ist gut zu wissen, dass du immer an unserer Seite bist, egal wie wir uns fühlen. Du bist wie ein guter Freund, der uns zuhört und uns tröstet. Und du hast uns auch die Menschen um uns herum gegeben, die uns lieb haben und für uns da sind. Lass uns füreinander da sein, uns gegenseitig helfen und trösten, so wie du es uns gezeigt hast. Und weil wir wissen, dass du unser Vater bist und uns liebst, beten wir jetzt gemeinsam das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat:

    Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
  • Segen
  • Ein Lied, das Mut macht und Zuversicht gibt (z.B. „Gottes Liebe ist so wunderbar“)

Die Idee für diesen Gottesdienst basiert auf dem Gedanken von Heike Steinhof-Eggen: „Komm, wir finden einen Schatz!“

Elisabeth Schwenke, Pastorin, Stadtkirche St. Marien, Celle

 

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Elisabeth Schwenke