„ÜbergangsWeise“

Seelsorgliche Begleitung zum Übergang in den Ruhestand

Bild: Esudroff auf Pixabay

In einer älter werdenden Gesellschaft markiert der Übergang in den Ruhestand in besonderer Weise eine sensible Lebensphase. Sie ist mit gravierenden Veränderungen, Rollenwechseln und gemischten Gefühlen verbunden: Abschiede sind zu bewältigen, hilfreiche Strukturen brechen weg, die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem eigenen Wert stellt sich neu: Wie lerne ich loszulassen? Wie gestalte ich die neue Lebensphase? Was konnte bisher nicht gelebt werden und kann nun Raum bekommen? Für wen bin ich noch wichtig? Wie kann ich Freiheit genießen? Wie kann ich mir Raum geben für neue Ideen und sinnstiftendes Wirken?

Diese und andere Fragen begegnen Seelsorgenden immer wieder. Und sie machen die Erfahrung: Seelsorge kann durch Gespräche und spirituelle Begleitung helfen, den Übergang positiv zu gestalten.

Viele Wendepunkte in unserem Leben begleiten und feiern wir, auch in der Kirchengemeinde. Es lohnt sich, auch den Übergang in den Ruhestand praktisch-theologisch zu refl ektieren und hier mit Kreativität und Sensibilität für die jeweiligen frisch Pensionierten kontextuelle Themen des Lebens aufzugreifen – gerade wenn mit den Babyboomern in den kommenden Jahren sehr viele Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Seelsorge kann hier mit verschiedenen Angeboten gut begleiten und Raum zur Orientierung geben: durch spezielle Gottesdienste und Aktionen, durch die Schaff ung von Begegnungsmöglichkeiten, durch Ermutigung zu ehrenamtlichem Engagement.

Die Broschüre „ÜbergangsWeise“ (rechts) enthält neben vielen weiteren Ideen und Texten und einer theologischen Reflexion auch einladende Beispiele für Gottesdienste an diesem Lebensübergang und macht Lust, sie in dieser oder anderer Form in der Gemeinde anzubieten.

Der Ruhestand kann dazu einladen, die Begrenzung der Lebenszeit nicht als Defizit, sondern als eine neue Form des Erlebens zu erfahren. Die jüdische und christliche Grundeinsicht, dass ein Mensch Würde und Wert nicht aus seinem eigenen Tun gewinnt, sondern von Gott verliehen bekommt, bietet hier eine gute Orientierung.

Anita Christians-Albrecht, Pastorin, Beauftragte für Altenseelsorge im Zentrum für Seelsorge und Beratung
 

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Anita Christians-Albrecht