Never Walk Alone

Nachricht 14. Mai 2025

Kampagne für die Psychologische Beratung ist gestartet

Christine Koch-Brinkmann (von links) und Cornelia Jenke von der Fachstelle für Psychologische Beratung, ZfSB-Direktorin Angela Grimm und Katrin Hecke vom landeskirchlichen Seelsorge-Referat eröffneten die Kampagne „Never Walk Alone". Foto: Andrea Hesse

„Never Walk Alone“ – unter diesem Titel wurde jetzt beim Evangelischen Kirchentag in Hannover eine Kampagne für die Psychologische Beratung in kirchlicher Trägerschaft gestartet. „Das Motto ‚Never Walk Alone‘ stellt ein zentrales Prinzip von Psychologischer Beratung in den Mittelpunkt: die Beziehung“, sagt Christine Koch-Brinkmann, Fachleitung der Fachstelle für Psychologische Beratung im Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB) in Hannover. „Niemand muss mit Sorgen allein bleiben, kirchlich getragene Beziehung bietet in Form von Psychologischer Beratung einen sicheren Hafen in stürmischen Zeiten.“

An rund 30 Standorten auf dem Gebiet der Landeskirche Hannovers findet Beratung statt: in Psychologischen oder Lebensberatungsstellen, getragen von Kirchenkreisen und Diakonie. Hoch qualifizierte Mitarbeitende sind hier für ganz unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Altersgruppen da: Jugendliche und Erwachsene, Einzelne, Paare und Familien wenden sich mit ihren Anliegen an die Beratungsstellen, die sozialraumorientiert und teilweise gemeinsam mit anderen kirchlichen Playern arbeiten.

Sichtbar, hörbar und erlebbar

„Die Psychologische Beratung ist ein hervorragendes Angebot, das niedrigschwellig mitten in die Gesellschaft hineinwirkt und wichtige Arbeit leistet“, sagt Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge und Beratung. „Gleichzeitig ist die Beratungsarbeit, wie die Seelsorge auch, eher leise und auf den ersten Blick für die kirchliche und außerkirchliche Öffentlichkeit nicht so sichtbar wie andere Bereiche kirchlichen Lebens.“ An dieser Stelle setzt „Never Walk Alone“ an: Psychologische Beratung in kirchlicher Trägerschaft soll sichtbarer, hörbarer und erlebbar werden. Gleichzeitig ist es das Ziel, die Beratungsarbeit noch stärker als bisher mit anderen lokalen Akteur*innen zu vernetzen: diakonischen und kommunalen Einrichtungen, Gemeinwesenarbeit, Kindertagesstätten, Schulen, Gesundheitsfürsorge.

Der Start der Kampagne gelang sehr erfolgreich beim Kirchentag in Hannover: Im „Zentrum Psychologische Beratung und Seelsorge“ auf dem Messegelände boten 60 Berater*innen aus ganz Deutschland interessierten Kirchentagsbesucher*innen Einzel- und Gruppengespräche in vertraulicher Umgebung an. Mehrere der Gruppenangebote, die sich unter anderem an Alleinerziehende, Trauernde, Menschen vor dem Eintritt in den Ruhestand und Paare mit unerfülltem Kinderwunsch richteten, waren bereits vor Beginn des Kirchentages ausgebucht.

"Trau dich, nach Hilfe zu fragen"

Zum Auftakt vorgestellt wurde auch der Song „Puzzle“, der von der Jugend-Band „Sound Factory“ aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen eigens zur Kampagne geschrieben und aufgenommen worden war. „Trau dich, nach Hilfe zu fragen und dich dem Puzzle zu stell‘n“, heißt es in der Titelzeile des Songs, der allen Psychologischen Beratungsstellen für ihre Never-Walk-Alone-Projekte zur Verfügung gestellt wird.

Initiiert wurde die Kampagne vom Seelsorge-Referat der hannoverschen Landeskirche gemeinsam mit dem ZfSB und der Fachstelle für Psychologische Beratung; geplant ist sie für die Zeit bis Februar 2026. Die Fachstelle stellt allen Beratungsstellen Projektideen, Material und kollegialen Austausch zur Verfügung, außerdem Projektmittel, die formlos beantragt werden können. Den Abschluss der Kampagne werden im Februar 2026 Valentinsgottesdienste in der Fläche der Landeskirche bilden.

Sound Factory, die Jugendband aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, hier bei ihrem Auftritt beim Kirchentag auf der Bühne an der Marktkirche. Foto: Andrea Hesse