Es sind eindrucksvolle, wenn auch keine „guten“ Zahlen, die Pastor Joachim Wittchen, landeskirchlicher Beauftragter für Notfallseelsorge, jetzt der Öffentlichkeit vorstellte. „Gut“ können diese Zahlen nicht sein, weil hinter jeder von ihnen ein Schicksalsschlag steht: der unerwartete Tod eines nahestehenden Menschen, der Verlust eines Kindes, ein schwerer Verkehrsunfall, ein Suizid. „Niemand geht gerne in eine solche Situation hinein, und doch ist diese Arbeit so ungemein wichtig“, sagt Wittchen.
2.241 Mal wurde die Notfallseelsorge in der hannoverschen und der schaumburg-lippischen Landeskirche im Jahr 2024 gerufen. Hintergrund für die gemeinsame Erfassung der Zahlen ist die enge Zusammenarbeit beider Landeskirchen im Landkreis Schaumburg. 1.782 der Einsätze fanden im innerhäuslichen Bereich statt. „Hier liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Notfallseelsorge“, so Wittchen. Die öffentliche Wahrnehmung sei jedoch eine andere: Die Einsätze im außerhäuslichen Bereich – im Jahr 2024 waren es 459, finden häufiger ein mediales Echo und gelangen so stärker in den Blick der Öffentlichkeit.
Notfallseelsorge ist ökumenisch organisiert
882 Mitarbeitende engagieren sich auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche in der Notfallseelsorge; unter ihnen 693 beruflich Tätige. Insbesondere sind dies evangelische Diakone und Pastorinnen sowie katholische Pastoralreferentinnen und -referenten – Notfallseelsorge ist immer ökumenisch organisiert. 189 Frauen und Männer sind darüber hinaus im Ehrenamt tätig. „Auch in Zukunft wird unsere Landeskirche in enger Zusammenarbeit mit dem Bistum Osnabrück einen Schwerpunkt auf die Ausbildung von potenziell ehrenamtlich Mitarbeitenden legen“, sagt Joachim Wittchen.
„Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie konstant und engagiert die ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden der Notfallseelsorge in unserer Landeskirche arbeiten: menschenzugewandt, unaufgeregt und zuverlässig“, sagt Oberkirchenrätin Anja Garbe, Leiterin des Seelsorgereferates der Landeskirche Hannovers. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir sie haben.“