Die TelefonSeelsorge (TS) Deutschland macht auf die Aktionswoche gegen Einsamkeit des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) aufmerksam: Das Thema werde seit einigen Jahren von politischer Seite verstärkt aufgegriffen und das sei auch notwendig. Einsamkeit betreffe eine wachsende Zahl von Menschen; bei der TelefonSeelsorge ist das Thema seit Jahren Spitzenreiter bei den von den Ratsuchenden benannten Problemen.
„Einsamkeit ist ein Zustand, der Menschen auf verschiedensten Ebenen negativ betrifft“, sagt Frank Ertel, Vorsitzender der TelefonSeelsorge Deutschland. „Einsamkeit entsteht aus der Diskrepanz zwischen erlebten und erwünschten sozialen Beziehungen. Sie kann zu Gefühlen von Schmerz, Wut, Angst und Sinnverlust bis hin zu suizidalen Krisen führen.“
Während der Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 werden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die Möglichkeiten zu sozialen Kontakten eröffnen und zu Schritten aus der Einsamkeit ermutigen sollen. Informationen dazu gibt es unter https://kompetenznetz-einsamkeit.de/aktionswoche.
„Das Thema Einsamkeit ist bei uns sehr präsent. Es ist eines der häufigsten Themen und in spielt in etwa 25 Prozent aller Gespräche eine Rolle“, sagt Daniel Tietjen, Beauftragter für die TelefonSeelsorge in der Landeskirche Hannovers und Leiter der TelefonSeelsorge Elbe-Weser. „Einsamkeit hat viele Gesichter und ist für viele Menschen mit Scham besetzt. Deshalb fällt es vielen leichter, sich in der Anonymität darüber zu äußern.“
Wichtig sei es, die Scham zu überwinden, die mit Einsamkeit verbunden ist. „Einsamkeit wird von den Betroffenen selbst als Scheitern und Versagen erlebt“, führt Frank Ertel aus. „Unser Ziel in den Seelsorgegesprächen mit einsamen Menschen ist es nicht, die Einsamkeit zu überwinden, denn das können wir nicht. Aber im empathischen Zuhören kann es gelingen, die mit der Einsamkeit verbundene Entfremdung aufzuheben und Scham und Verbitterung zu lindern. Das Zuhören hilft so, mit der Einsamkeit leben zu lernen. Daraus kann neue Lebensqualität entstehen.“